Mittwoch, 22. Dezember 2010

Adventskalender 2010 – 22. Dezember

Exlibris


Mein Wortschatz ist wirklich ein echter Schatz. Ich habe nicht schlecht gestaunt, als ich an Weihnachten ein sehr tolles Geschenk von ihm in den Händen hielt. In einem Samtsäckchen verbarg sich ein Stempelkissen mit purpurfarbener Tinte, handkolorierten Lesezeichen mit kleinen Eulen – und ein großer Exlibris-Stempel mit einer Eule, die auf einem Bücherstapel sitzt, und meinem Namen darunter.
Damals war ich schon länger auf der Suche nach Exlibris-Motiven, die zu mir passten und ungewöhnlich und selten waren, aber irgendwann habe ich frustriert aufgegeben.
Exlibris sind eigentlich kleine Blätter, die in die Bücher geklebt werden. Auf einem Blatt ist der Besitzer namentlich vermerkt, sodass das Buch ihm zugeordnet werden kann. Einerseits Besitzanspruch, andererseits Besitzerstolz (ich bekenne mich schuldig) sind die Gründe für diese Kennzeichnung. Das erste Exlibris stammt aus dem 15. Jahrhundert und seitdem haben sich viele verschiedene Strömungen entwickelt, die die Gestaltung dieser Bücherzeichen beeinflussten: Berühmte Künstler wie Albrecht Dürer oder Hans Holbein der Jüngere gestalteten Exlibris, Wappen und Portraits zeigten den Status des Besitzers an, in der Barockzeit waren sie mit biblischen Motiven und Allegorien versehen.
Heute gibt es verschiedene Möglichkeiten, seine Bücher zu kennzeichnen. Ein Professor an meiner Universität benutzt bis heute noch das ursprüngliche Modell und klebt Blätter in die Bücher, die ein persönliches Bild mit seinem Namen tragen. Diese Methode ist für mich allerdings nicht flexibel genug. Es gibt mittlerweile auch Prägestempel, Prägezangen und Stanzformen, die ich leider zu teuer finde (ab 120 Euro geht es los), aber wunderschön sind. Das Stempeln ist eine Alternative, die ich perfekt finde. Und so war ich zwischen den Jahren mehrere Tagen damit beschäftigt, meine Bücher zu kennzeichnen. Danke dafür, Wortschatz.

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