Donnerstag, 30. September 2010

Zitate zum Thema Buch

»Lesen ist wie schlafen und träumen –
der Mensch ist in einer anderen Welt;
man soll ihn nicht wecken.«

Richard Benz

Mittwoch, 29. September 2010

Bücher-Haul – Im September

Wer hätte es gedacht – in Weimar kann man sehr gut Bücher einkaufen und meine Beute stelle ich euch heute hier in diesem Post vor.




Ich habe mir zwei Bücher gekauft. In der Schillerstraße gibt es die hübsche, verwinkelte Hoffmannsche Buchhandlung, die ein sehr breites Sortiment hat – natürlich mit einem Schwerpunkt in der Klassik und der Regionalliteratur. Aber auch einen Raum nur für Kinder habe ich dort entdeckt, wunderbar! Hier habe ich mir von Martin Mosebach »Was davor geschah« (Hanser, 21,90 Euro) geschnappt. Das Buch stand schon länger auf meiner Wunschliste und war einer der wenigen Titel, die mich auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis sofort angesprochen haben. Und ich bin auch gespannt, wie das schräge Cover mit dem Kakadu zum Romaninhalt passt.

Klappentext: »Eine Frau und ein Mann sind seit kurzem ein Paar, da stellt die Frau jene gefährliche Frage, die unschuldig klingt und doch schon den Keim der Eifersucht enthält: Wie war das eigentlich mit dir, bevor wir uns kannten?«

In der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek habe ich mein zweites Urlaubsbuch gekauft. Im Museumsshop lagen die üblichen Verdächtigen herum: Non-Books und Bücher über Bücher. Gerade letzteres fand ich besonders spannend. Da ich die Anna Amalia-Biografien auf den ersten Blick nicht einschätzen konnte, stöberte ich lieber in den Fachbüchern herum und entdeckte »Kunst des Bucheinbandes« von der Klassik Stiftung Weimar (Otto Meissners Verlag, 19,90 Euro). Das Buch gibt mit wunderschönen Fotografien einen Einblick in die Entwicklung der Einbandkunst der verschiedenen Epochen, angefangen von der Gotik bis zur Gegenwart.

Ein wenig fremd wirkt auf dem Foto vielleicht Melinda Nadj Abonji mit ihrem Roman »Tauben fliegen auf« (Jung und Jung, 22 Euro). Es ist mein Urlaubsbuch, das ich Anfang September in meiner Stammbuchhandlung bestellt habe. Da ich derzeit katastrophale Arbeitszeiten habe, konnte ich das Buch erst letzte Woche abholen. Ich habe mich unglaublich gefreut, als das Buch von der Long- auf die Shortlist aufgerutscht ist und lese es derzeit mit großem Vergnügen. Eine Rezension folgt noch.




Zum Schluss zeige ich dir, lieber Leser, noch zwei Lesezeichen, die ich im Museumsshop der Anna-Amalia-Bibliothek entdeckt habe: Den Rokokosaal als hübsche Weitwinkel-Aufnahme und einige alte Schmöker im Regal gab es für jeweils einen Euro. Super!


Post Scriptum: Den Schutzumschlag vom Abonji-Buch habe ich vor dem Urlaub bei meinem Wortschatz vergessen. Ich lasse die Dinger überall liegen, damit sie beim Unterwegs-Lesen nicht verknicken, einreißen oder schmutzig werden.

die Büchereule

Dienstag, 28. September 2010

Urlaub mit Goethe, Schiller, Wieland, Herder und Amalia

Wer hat schon erraten, wo ich mit Wortschatz einige Tage verbracht habe? Es ist die Stadt, in der Goethe und Schiller ihren Lebensabend verbrachten und eine Herzogin massenhaft Bücher angehäuft hat. Puschkin ist nie da gewesen und Bach ist aus ihr geflohen: Weimar.




Das kleine Literatur- und Schriftsteller-Mekka hat eine wunderschöne Innenstadt. Ihr Prachtstück ist die Schillerstraße, eine von Bäumen umsäumte Allee, die heute zwei Buchläden Unterschlupf gewährt. Wir staunten nicht schlecht, als sogar am Sonntag die Türen geöffnet waren. Da ich eine Thalia-Verschwörung sondergleichen witterte, fragte ich an der Kasse der unabhängigen Buchhandlung nach. Nein, eine Sonderregelung erlaubt es ihnen, am Sonntag Bücher zu verkaufen, da ihr Sortiment auch einen Weimar-Schwerpunkt hat.

Weimar ist schön, hat allerdings leider ziemlich viele unschöne Ecken. Ein verfallenes Haus mit einem Bauzaun hier, eingeschlagene Fensterscheiben nebst baufälliger Ruine dort. Beim Fahren durch den Rest der Stadt zu unserem Hotel beließen wir es bei der Erkundung der Innenstadt mit den drei historischen Stadtkernen.




Ich frage mich noch immer, wie die Weimarer Einwohner ihre Stadt wahrnehmen. Können sie Goethe und Schiller überhaupt noch ertragen? Wortschatz und ich waren nach vier Tagen schier erschlagen von der Informationsflut und dem Angebot: Goethe-Wohnhaus, Goethe-Gartenhaus, Goethe-Haus, Goethe-hat-hier-kurz-gewohnt-Haus, Schiller-Wohnhaus (hier starb er), Schiller-Wohnhaus II (hier ist heute eine Kaffee-Kette untergebracht), Sächsischer Hof (hier hat Goethe nach seiner Ankunft in Weimar gewohnt), Goethe-Theater im Gewölbe (»Goethen Tag!«), Goethe- und Schiller-Statue am Theaterplatz, ein Goethe-Spaziergang ... Da tat der Belvedere Express mal richtig gut!




Am Samstag standen Wortschatz und ich im Morgengrauen auf. Um kurz nach sechs Uhr torkelten wir in die Dusche, packten unsere Sachen und fanden uns um kurz nach acht Uhr mit nüchternem Magen vor einer schweren Holztür wieder. Wir standen tatsächlich schon inmitten in einer Schlange, die immer länger wurde. Der Grund? Jeden Tag dürfen derzeit nur 250 Besucher die Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek besichtigen, da die Bausubstanz des Rokokosaals gefährdet ist. Wer Karten reservieren will, hat eine Vorlaufzeit von fünf Monaten. Ein Schild bedeutete uns, dass nur noch 70 Karten für den Samstag verfügbar waren. Mist. Über eine Stunde ging das Zittern weiter, bis wir endlich zwei Karten in den Händen hielten. So gestrahlt habe ich schon lange nicht mehr.




1691 entstand die Bibliothek, die Handschriften aus dem Mittelalter, Drucke aus der Renaissance, der Reformationszeit und des Barocks, wertvolle Erstausgaben und andere bibliophile Schätze beherbergt. Wunderschön ist der Rokokosaal, der seit dem Brand im Jahr 2004 wieder vollständig hergestellt worden ist. Mit Audio-Guides bewaffnet erstürmten wir nach einem ausgiebigen Frühstück die Bibliothek. Der Rokokosaal mit den Statuen der Weimarer Größen in römischen Gewändern, den Ölgemälden, den weißen Säulen und Regalen mit Goldverzierungen und den schweren Folianten und die knarzenden Dielen durfte nur in riesigen Pantoffeln betreten werden.




Während die Stimmen des Audio-Guides in meine Ohren säuselten, dachte ich immer wieder an den Brand zurück, bei dem 50.000 Bücher zerstört worden waren. Eine so große Menge, die mir unvorstellbar und unerträglich war, als ich die Prachtausgaben betrachtete und später die Sonderausstellung mit den Huldigungsschriften (Brokatpapier mit goldener Tinte). Ich erinnerte mich auch an meinen ersten Studientag zurück. Damals haben wir als Einleitung eine Reportage zum Brand gesehen. Neben dem Besuch des KZ Buchenwald war diese Bibliothek es, die mich im Sturm erobert hat.




Post Scriptum: Wortschatz möchte betonen, dass zwei der Fotos von ihm gemacht worden sind. Ich war so hibbelig, dass ich es nicht geschafft habe, Bilder von der Bibliothek zu machen :)

Montag, 27. September 2010

Einleitung

Dies ist nun der erste Post in meinem neuen Blog. Ich muss feststellen, dass ein leeres, weißes Textfeld genauso wirken kann wie ein ebenso leeres, weißes Blatt Papier. Das wiederum ist beruhigend, denn damit kann ich umgehen.

Ich freue mich auf dieses neue Experiment mit einem Thema, das mir wirklich sehr am Herzen liegt: Bücher! Wie, warum, weshalb, wo, was und wieso wirst du, lieber Leser, im Laufe von hoffentlich vielen Posts nachlesen können.

Viel Spaß beim Lesen wünscht dir,


die Büchereule