Mittwoch, 31. Oktober 2012

Bibliophile Momentaufnahmen – Kalenderwoche 44


Zum Samhain-Fest gibt es hier nun ein kleines Gender-Posting. Als ich im September mit Wortschatz Ferien machte, verschlug es uns unter anderem durch ein sehr günstiges Angebote in ein sehr abgelegenes Hotel. Wir waren ungefähr vierzig Jahre jünger als die zweitjüngsten Gäste in diesem urigen Schmuckstück und als wir unser Zimmer betraten, sind wir fast umgefallen: Seidentapeten, prunkvolle Spiegel mit goldenen, verschnörkelten Rahmen, schwere, dunkle Echtholzmöbel (die schönen, die nicht nach Großeltern, sondern nach Wohlstand aussehen), und neben dem modernen Badezimmer stand neben dem Bett, mitten im Raum, eine freistehende Badewanne auf goldenen Löwenfüßchen in einer Nische, die mit Marmor verkleidet war. Kurzum fühlten wir, zwei junge Studenten, uns plötzlich wie Könige eines vergessenen Reichs.

Ein Blick und ich erhaschte neben meiner Bettseite zwei Regale mit Büchern. Ich entschied mich spontan für die linke Bettseite und war erfreut, neben mir nach Farben geordnete Klassiker zu finden, darunter eine tolle Ausgabe von Thomas Mann, allerdings auch einige Reader's Digest-Bücher. Neugierig geworden schritt ich (in so einem Zimmer schreitet man wie eine Dame!) zum Bücherregal auf der anderen Bettseite und erblickte hier eine bunte Ansammlung von Danielle Steel, Utta Danella, Pferdebüchern, Konsalik und Konsorten.

Oha! Habe ich da gerade eine Gender-Falle entdeckt und ein Buchregal für Männer und ein Buchregal für Frauen entdeckt? Natürlich in Anbetracht der Tatsache, welche ältere Zielgruppe so ein Hotel besucht? Ich fand die Auswahl spannend und auch die Platzierung: Die Frauenbücher, vermutlich, befanden sich auf derselben Bettseite, vor der die Badewanne thronte. Ebenso das Telefon zum Hotel und ein eiserner Ständer für Anzüge (damit die Frau sie für den Mann abends aufhängen kann?). Auf meiner Seite mit den Klassikern befand sich hingegen nur der Wecker. 

Als Freund von Statistiken würde ich nun doch gerne Zahlen sehen, wie die Bettverteilung vor uns ausgesehen hat. Haben die Bücher letztendlich die Platzwahl und so die Rollenverteilung während des Urlaubs bestimmt? Wurden sie überhaupt beachtet? Sah es in allen Zimmer ähnlich aus? Wie war dort die Verteilung der Badewanne und des Anzughalters? War die Anordnung bei uns Zufall? Oder bildete ich mir dort in meinem urigen Königreich mit Hirschgeweihen und Truthähnen im Frühstückssalon einfach zu viel ein?


Montag, 29. Oktober 2012

Deutscher Buchpreis 2012 – Die Preisverleihung


Dieser Tag war absolut verrückt. Schon früh morgens war ich unterwegs nach Frankfurt, um eine Ladung Visitenkarten für die Frankfurter Buchmesse abzuholen. Der Rückweg dauerte länger, denn die Bahn zickte solide wie verlässlich herum. Statt drei Stunden war ich mehr als vier Stunden unterwegs, natürlich hin und zurück und mit zwei Spaziergängen, dem Abholen, dem Drucken von Urkunden und mehr. Zu Hause musste ich schnell Essen, danach mit meiner Agentur in München Skypen, dann ging es wieder los. Nächste Station: Arzt und Friseur. Meine Lieblingsfriseurin hatte erst eine halbe Stunde später Zeit. Ich ging bummeln, bekam einen Anruf, konnte nicht drangehen, rief zurück: Meine Anfrage für ein Autoreninterview klappte. Ich sollte in etwas mehr als 24 Stunden ein Interview mit dem amerikanischen Bestseller-Autor Jeff Kinney bekommen. 15 Minuten, mit Fotos und natürlich auf Englisch. So langsam setzte kurz die Schnappatmung ein, die sich aber sofort wieder legte, als ich auf dem Friseurstuhl Platz nahm. Einmal nachschneiden und so richtig hübsch frisieren. Gäbe es dafür einen Anlass? Ja, in zwei Stunden ging mein überpünktlicher Zug los nach Frankfurt zum Römer, wo die Preisverleihung des Deutschen Buchpreises stattfinden sollte.


Im Friseursalon herrschte buchfremdes Publikum. Der Buchpreis war hier ein Fremdwort, die Buchmesse ebenfalls. Ich versuchte es mit verständlichen Worten: Es kämen viele Autoren aus aller Welt, um ihre Bücher zu vermarkten. Unter anderem auch Arnold Schwarzenegger. Vor Schreck hat mir meine Friseuse fast eine Strähne zuviel abgeschnitten. Mit solch einer Prominenz hat sie nicht gerechnet. Mit eine preisverleihungswürdigen Frisur huschte ich wenig später nach Hause, bügelte mein knallgrünes Kleid, warf mir meinen schwarzen Blazer drüber, packte meine Kamera, meine vier Objektive, meinen externen Blitz, fünf Akkus für die Kamera, acht Akkus für den Blitz als Reserve ein, dazu eine Bürste, einen Spiegel, Puder und Pinsel zum Nachbessern und den Dior-Lippenstift für besondere Anlässe. Dazu natürlich noch den genauen Ablauf des Nachmittags und die Einladungskarte. Alles passte, ich schaute auf die Uhr und eilte mich zum Bahnhof. Tief durchatmend. Und dann blass werdend saß ich im Zug und fragte mich, warum mir immer wieder in unregelmäßigen Abständen solche Anfängerfehler passierten: Ich hatte tatsächlich Stift und Kugelschreiber vergessen. Kaum in Frankfurt angekommen eilte ich zum Hugendubel, schnappte mir einen überteuerten Moleskine, verweigerte den Kauf eines rechteckigen Moleskine-Kugelschreibers, irrte umher und fand schließlich einen günstigen Stift, der schlecht schrieb. Der Abend konnte beginnen.


Beinahe ehrfürchtig betrat ich den Römer. Mein Blick viel sofort auf Stephan Thome, einem der Shortlist-Kandidaten, der überhaupt nicht aufgeregt erschien und vor der Tür wartete. Ich war absolut richtig hier. Schnell schob ich mich in das Rathaus, promt wurde ich von den zwei Türwärtern aufgehalten. Presse, murmelte ich und winkte mit meiner Einladungskarte. Sie ließen mich zur nächsten Kontrolle durch, mit skeptischen Blicken. Ich zweifelte an meiner Garderobe. Vielleicht hätte ich doch lieber das schwarze Kleid anziehen sollen? Nachdem mein Name auf der Gästeliste abgehakt war, stand ich plötzlich drinnen, ziemlich orientierungslos. Eine gewaltige Treppe führte nach oben, der türkisfarbene Banner des Buchpreises hing unter schweren, runden Leuchtkugeln. Zwei Pressetische versorgten mich mit eleganten Pressemappen.


Das ist also der Kaisersaal? Eine Freundin mit lustigem Wiener Dialekt nickte und wies mich auf das Prozedere hin. Durch die gewaltigen Fenster des Römers blitzten die Fachwerkhäuser hinter dem Justitia-Brunnen auf. Ich Kaisersaal starrten mich die Bildnisse der Kaiser an. Früher war hier ein Teil der städtischen Bibliothek untergebracht, bevor 1825 der Neubau fertiggestellt worden war. Nach der Renovierung wurden die Fenster hier vergrößert, die sich senkende Decke repariert und zusammen mit den Wänden und dem Fußboden ausgebessert, neu angestrichen und teilvergoldet. Es war ein schöner Saal, dem Anlass würdig. An den beiden Außenwänden unter den Gemälden war Platz für die Journalisten eingeräumt, innen fand fast 300 Menschen einen Sitzplatz. Die Bühne wirkte seltsam fehl am Platz. In einer halben Stunde sollte es so langsam losgehen.


Ich beschloss, meine Gedanken und Sachen zu ordnen. Ich sicherte mir einen der Stehtische, baute meine Kamera auf, entschied mich nach einem kurzen Blick in den Kaisersaal dann doch für das Teleobjektiv und den externen Blitz, überprüfte meinen Lippenstift, ging die Pressemappe durch und probierte meinen neuen Kugelschreiber und den Moleskine aus. Bald hielt ich Ausschau nach bekannten Gesichtern und entdeckte bald Heinrich Riethmüller, Gottfried Honnefelder, Hubert Winkels, den Jung und Jung-Verleger, Denis Scheck. Bald erspähte ich wieder Thome, Clemens J. Setz und Ursula Krechel. Eine SMS riss mich aus meinen Beobachtungen: Ich bekam die Login-Daten für den Twitteraccount der Jungen Verlagsmenschen.



Durfte ich schon rein? Dufte ich mir schon einen Platz aussuchen? Blieb ich links, blieb ich rechts? Bevor ich mich entscheiden mochte, lichtete ich lieber Ernst Augustin ab, einen weiteren Shortlist-Kandidaten, der trotz des hohen Alters nach Frankfurt gereist war und fleißig Interviews gab. Ich entschied mich für die linke Seite und setzte mich direkt neben einen Scheinwerfer, damit ich meine Tasche hinter der Lampe platzieren konnte. Torsten Casimir setzte sich mir schräg gegenüber hin und der Kaisersaal füllte sich. Ich sah wenig bekannte Gesichter, wenn dann vor allem junge und neben der üblichen Prominenz ein paar Berühmtheiten der Verlagsbranche. Ulla Unseld-Berkéwicz kam als eine der letzten und strahlte: Immerhin waren drei der Shortlist-Kandidaten aus ihrem Verlagshaus. Schließlich entdeckte ich alle Finalisten, mit Ausnahme von Wolfgang Herrndorf, der aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Preisverleihung teilnehmen konnte.


Ich mochte fast alle Finalisten, doch zwei waren mir besonders ans Herz gewachsen: Zum einen Stephan Thome für seinen wundervollen, sprachlich spannenden Textauszug, zum anderen Ursula Krechel, die ich auf der Blind-Date-Lesereise zum Deutschen Buchpreis kennen lernen und schätzen durfte. Sie war der Lyrik-Szene entwachsen, kannte viele Leute und Verlage, die ich sehr mochte und hatte einen äußerst spannenden Text vorgestellt mit einem sehr wichtigen Thema. Als einzige Frau bei den Finalisten wollte ich insgeheim, dass sie gewann, auch wenn die Konkurrenz groß war.


Gottfried Honnenfelder hielt eine Begrüßungsrede und ging vor allem auf das Thema Mut ein. Er lobte den Mut der Jury, die so eine Auswahl für die Shortlist getroffen hatte. Darunter drei Autoren aus demselben Verlagshaus, einem Kandidaten, der bereits den Preis der Leipziger Buchmesse gewonnen hatte und einer Autorin, die aus einem kleinen Verlagshaus kam, das bereits vor zwei Jahren den Preis bekam. Die Jury wurde detailliert vorgestellt, die für den diesjährigen Buchpreis die besten Titel aus insgesamt 170 Büchern auswählten. Der diesjährige Schwerpunkt lag schlussendlich auf die Jahre des Nachkriegsdeutschlands. Bis zuletzt hat die Jury sehr kontrovers diskutiert und war sich uneinig über den Sieger.


Im Anschluss stellte in einem Film jedes Jurymitglied seinen Favoriten vor. Nach einem kurzen Einblick in das Buch, einem Textauszug, einem Kommentar des Autors folgte eine Interpretation des Jurymitglieds, warum gerade dieser Titel so weit gekommen ist. Der Sieger des Deutschen Buchpreises wurde pünktlich um 18.55 Uhr bekannt gegeben: Ursula Krechel für ihren Roman Landgericht, erschienen bei Jung und Jung.


Die Autorin, akribisch wie sie ist, hat eine geschrieben Rede vorbereitet, in der sie die aktuelle Thematik ihres Buches aufgriff. Ihre Worte gingen in einem Blitzlichtgewitter unter. Und plötzlich war der komplette Spuk vorbei, der Saal leer und die komplette Kamera- und Pressemeute folgte der Siegerin in den benachbarten Raum. Sie gab ein Interview nach dem anderen und es dauerte, bis ich sie bei der Feier im Erdgeschoss entdecken konnte. Ich dachte an den Presse- und Lesungsmarathon, der ihr in den nächsten Tagen noch bevorstand und bedauerte sie ein wenig. Wenn jemand eine schönschlimmere Messe gehabt hat als ich, dann auf alle Fälle sie. Hoffentlich war es nicht zu arg anstrengend gewesen.


Lange noch blieb ich auf der Feier und fotografierte viel und doch zu wenig, bevor ich mich durch die sehr guten Vorspeisen und die eher mittelmäßigen Hauptspeise wühlte. Sehr lecker hingegen war der alkoholfreie Cocktail, den mir die aufmerksame Kellnerin zauberte. Zwischen den Gesprächen blieb ein wenig Zeit, den Abend sacken zu lassen.


Ich hatte Angst gehabt, dass mich die Preisverleihung komplett desillusionieren würde. Dem war aber nicht so. Der Anteil an politischen Reden war erfrischend kurz, Honnefelder routiniert und die Kandidaten zügig und interessant vorgestellt. Der Moderator vermittelte gut und stellte lustige Fragen (Sind nicht alle Cover furchtbar hässlich in diesem Jahr?) und nicht zuletzt das Ergebnis stimmte mich positiv. Alles in allem war es eine sehr schöne Feier und ich freue mich schon, sie im nächsten Jahr vielleicht wieder besuchen zu dürfen, dieses Mal ein fester, arbeitender Bestandteil der Buchbranche.


Mittwoch, 24. Oktober 2012

Bibliophile Momentaufnahmen – Kalenderwoche 43


Was machen Normalsterbliche an einem Samstagabend? In die Disko gehen? Ins Kino? Spazieren? Wahrscheinlich, oder sie battlen sich in der Kunst des Origamis. So passiert bei Wortschatz und mir. Ich faltete aus einem Schmierblatt ein Lesezeichen in Herzform für die Buchecke, er konterte mit seiner jahrelangen Erfahrung im Papierflugzeugbau, ich stürzte mich mit einem Papierhund in den Kampf, woraufhin er eine Papierkugel knäuelte. Verzweiflung? Ich nahm es als Kapitulation auf.

Mittwoch, 17. Oktober 2012

Bibliophile Momentaufnahmen – Kalenderwoche 42


Lange Zeit blieb dieses Posting symbolisch leer. Nach der Frankfurter Buchmesse in diesem Jahr war ich total leer und müde und wurde auch noch ziemlich fies krank. Die Nachmesse-Grippe ist wohl doch kein Gerücht. Eigentlich habe ich die Momentaufnahme terminiert, um sie während den Messetagen zu füllen. Doch mein voller Terminkalender, Programmier- und Schreibnächten, nur drei bis vier Stunden Schlaf pro Nacht machten mir gründlich einen Strich durch die Rechnung.

Darum mag ich jetzt, zwei Wochen nach dem Ende der Messe, diese bibliophile Momentaufnahme mit etwas Schönem füllen, nämlich einem Augenblick, bevor der Sturm losging. Als ich noch wach, gesund und motiviert genug war, um die folgenden Messetage in Angriff zu nehmen. Derzeit bin ich nur noch müde und genervt von meinem Internetanbieter. Hoffentlich werden bald bessere Zeiten folgen.

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Bibliophile Momentaufnahmen – Kalenderwoche 41


Nachdem ich gestern meinen ersten himmelhochjauchzenden Auftakt zur Messewoche bestritten hatte, als ich bei der Verleihung vom Deutschen Buchpreis 2012 dabei sein durfte, folgte nun gestern am Dienstag der tiefe zu Tode betrübte Niedergang: Ich durfte nicht rein.


Dabei hatte ich mich extra freiwillig zum Helfen gemeldet, denn ich liebe die Dienstage in der Buchmessenwoche. Alle Menschen wuseln fleißig durch die Hallen, bauen auf, die Gänge sind leer, bis auf die gigantischen Müllcontainer, in denen sich Berge von Papier, Pappe und Verpackungsmaterial türmen, sodass man ganz erstaunt und ehrfürchtig am Mittwoch die Hallen betritt und sich fragt, wohin das ganze Zeug nur über Nacht verschwunden ist. Ich laufe mich warm, wandere ziellos durch die Hallen, merke mir wichtige Stände, mache mich wieder mit den Örtlichkeiten vertraut und prüfe, wer da ist und wer fehlt. Ich liebe den Dienstag. Und deshalb war ich umso trauriger, als ich am Eingang stand und erfuhr, dass meine Karte weitergegeben worden war. Und das, obwohl ich dieses Jahr mit meinem kurzen Tele-Objektiv experimentieren wollte. Obwohl ich Interviews mit den Verlegern machen wollte, worauf sie sich auf der Messe am meisten freuten.


Es war der erste Dienstag seit mindestens drei Jahren, den ich nicht miterleben durfte. Darüber konnten selbst zwei Stunden Frustshoppen in Frankfurt nicht helfen. Ich fand nichts und zerzauste mir die Haare beim Umziehen. Nicht mal mein Müsliriegel schmeckte mehr. Was für ein misslungener Messestart!

Montag, 8. Oktober 2012

Deutscher Buchpreis 2012 – Livestream

Momentan stehe ich sehr aufgeregt vor dem Kaisersaal in Frankfurt und zum Glück ist nichts schlimmes passiert. Letzte Woche hatte ich einen sehr schlimmen Alptraum: Meine Bahn nach Frankfurt hatte zwei Stunden Verspätung (die Fahrt dauert normalerweise rund 25 Minuten), in der Innenstadt angekommen fand ich plötzlich den Römer nicht mehr und vor dem Kaisersaal angekommen stellte ich fest, dass ich meine Eintrittskarte für die Preisverleihung vergessen hatte. Ich bin ziemlich ängstlich aufgewacht.

Doch nun stehe ich hier, ab 17 Uhr ist der offizielle Einlass, ab 18 Uhr beginnt die Preisverleihung und ab 18.55 Uhr ist der ganze Spuk vorbei. Die Presse bekommt ab 17.15 Uhr die Möglichkeit für Fotos, ab 19 Uhr sind alle Preisträger und Stifter auf der Bühne im Kaisersaal.

Wer neugierig ist und mein Posting noch zeitig liest, der findet unter diesem Link den Livestream.

Ich bin unglaublich gespannt auf den Abend und fühle mich sehr geehrt, dass das Organisationsteam des Deutschen Buchpreises mir eine Pressekarte gegeben hat. Gerade weil die Brandschutzbestimmungen in diesem Jahr verschärft wurden, ist dies einfach  nur toll-toll-toll. Eine wunderbare Ausnahme.

Hoffentlich werde ich nicht allzu desillusioniert werden. Schließlich ist und bleibt die Preisverleihung eine Preisverleihung. Seit zehn Jahren berichte ich für Lokalzeitungen regelmäßig über trockene Jahreshauptversammlungen, langweilige politische Wahlen, langwierige Ehrungsabende, übervolle Mitgliederversammlungen und weitere Feste, bei denen Urkunden, Anstecknadeln, Pokale, Blumensträuße und Rotweinflaschen überreicht werden und bin deshalb ein wenig vorsichtig mit meinen Erwartungen. Aber hey, es ist der Deutsche Buchpreis und es sind wirklich sehr tolle Autoren ins Finale gekommen. So schlimm kann es also nicht werden.

Buchmesse 2012 – Veranstaltungstipps Sonntag

Der letzte Buchmessetag steht an: Was muss man nun unbedingt gesehen haben? Ich liste hier ein paar Veranstaltungstipps auf, die vielleicht eine Entscheidungshilfe sein könnten. Für die Auswahl benutze ich zum ersten Mal die übersichtliche App der Buchmesse, übernehme für die Angaben und die Vollständigkeit aber keine Garantie.

Sonntag, der 14. Oktober 2012

Autor am Stand / Signierstunde
12-13 Uhr: Isabel Abedi (3.0 G338, Loewe Verlag)
13-14 Uhr: Iny Lorentz (3.1 E143, Droemer Knaur)

Interview / Gespräch / Lesung
11-11.30 Uhr: Rainer Strecker liest Skulduggery Pleasant - Passage der Totenbeschwörer (3.0 G338, Loewe Verlag)
11-11.30 Uhr: Susanne Gerdom liest aus Drachenhaut (4.1 D150, Paschen Literatursalon)
12-13 Uhr: Michael Roes: Die Laute (4.1 D150, Paschen Literatursalon)
13.30-14 Uhr: Bodo Kirchhoff (4.1 E181, 3sat liest)
13.45-14.15 Uhr: Mein Buch auch als E-Book - was bringt mir das? (3.0 K823, HotSpot Kids / eReading)
14-14.45 Uhr: Grimm(ige) Märchen für Neuseeland (3.1W ARTE)
14.30-15 Uhr: Gerd Ruebenstrunk liest aus Der letzte Zauberlehrling (4.1 D150, Paschen Literatursalon)
14.30-15 Uhr: Bodo Kirchhoff (das blaue sofa, Übergang Halle 5 und 6)
15-15.20 Uhr: Wie Werbung wirkt (3.1 D154, FAZ)


Preisverleihung
11 Uhr: Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels (Paulskirche, nur gegen Einladung)


Buchmesse 2012 – Veranstaltungstipps Samstag


Der erste Fachbesuchertag bringt viel Programm mit sich, doch was gibt es alle zu sehen? Ich liste wieder ein paar Veranstaltungstipps auf, die am Messesamstag vielleicht interessant sein könnten. Für die Auswahl benutze ich zum ersten Mal die übersichtliche App der Buchmesse, übernehme für die Angaben und die Vollständigkeit aber keine Garantie.


Samstag, der 13. Oktober 2012

Autor am Stand / Signierstunde
11.30 Uhr: Y-Titti und ihr NICHT-Buch (3.0 K833, Comic-Zentrum)
12-13 Uhr: Martin Suter (3.0 A168, Diogenes Verlag)
12-13 Uhr: Ursula Poznanski (3.0 G338, Loewe Verlag)
12.30-13.30 Uhr: Isabel Abedi (3.0 G338, Loewe Verlag)
13 Uhr: Neuseeland Calling - der Hobbit-Cosplay (Congress Center, Raum Harmonie, Ebene C2)
13-14 Uhr: Jakob Arjouni (3.0 A168, Diogenes Verlag)
13-14 Uhr: Martin Walker (3.0 A168, Diogenes Verlag)
13.30-14.30 Uhr: Nalini Singh (3.0 F170, EGMONT LYX)
13.30-14.30 Uhr Bettina Belitz liest aus Linna singt (3.0 G338, script5)
14.30-15.30 Uhr Bettina Belitz lsigniert (3.0 G338, script5)
15-16 Uhr: Ulrich Wickert (3.0 B123, Hoffmann und Campe Verlag)
16-17 Uhr: Katharina Sulzbach (3.1 E143, Droemer Knaur)

Branchen- / Fachveranstaltung
9.45-12.30 Uhr: Speed-Meeting für den Branchennachwuchs (Anmeldezeit verstrichen)
10-16.30 Uhr: Young Professionals Day - Informationstag rund um Einstieg und Karriere (mit Anmeldung!)
11-12 Uhr: Buchjournal-Talk mit Nele Neuhaus (4.0 D1362, Forum Börsenverein)

Diskussion
10 Uhr: Brasilianische Kinder- und Jugendliteratur (5.1 E953)
12 Uhr: Schriftsteller und ihre Übersetzer (5.1 E953)

Interview / Gespräch / Lesung
11 Uhr: Lesung des Buchpreisträgers (Agora, Lesezelt, Freigelände zwischen Halle 3 und 4)
11-12 Uhr: Ursula Poznanski - Die Verratenen (3.0 G338, Loewe Verlag)
11-11.30 Uhr: Jakob Arjouni (ARD Bühne, ARD Forum, Ebene 0)
11-11.20 Uhr: Kundenbindung im digitalen Zeitalter (3.1 D154, FAZ)
11.30-12.30 Uhr: Das Azubistro präsentiert den Deutschen Jugendliteraturpreisträger 2012 (4.1 A152 Azubistro)
11.30-12.20 Uhr: Zwischen Gestaltwandlern, Vampiren und Engeln - Die Welt der Nalini Singh (Ehrengastpräsentation 2012, Forum, Ebene 1)
12-12.20 Uhr: Aller Tage Abend (3.1 D154, FAZ)
12-12.30 Uhr: Hakan Nesser (das blaue sofa, Übergang Halle 5 und 6)
12-12.30 Uhr: Ulrich Wickert (ARD Bühne, ARD Forum, Ebene 0)
12-13 Uhr: Milena Michiko Flasar: Ich nannte ihn Krawatte (4.1 D150, Paschen Literatursalon)
12-13 Uhr: Rainer Strecker liest aus Reckless (3.0 F365, Oetinger Media GmbH)
13-13.20 Uhr: Indigo (3.1 D154, FAZ)
13-14 Uhr: Christoph Peters: Wir in Kahlenbeck (4.1 D150, Paschen Literatursalon)
13-13-45 Uhr: Adolf Muschg - Löwenstern (Hauptbahnhof, Restaurant Cosmopolitan, gegenüber Gleis 3+4)
14-14.30 Uhr: Stephan Thome (ARD Bühne, ARD Forum, Ebene 0)
14.30-15 Uhr: Martin Walser (das blaue sofa, Übergang Halle 5 und 6)
15-15.45 Uhr: Arezu Weitholz. Wenn die Nacht am stillsten ist (Hauptbahnhof, Restaurant Cosmopolitan, gegenüber Gleis 3+4)
15-15.20 Uhr: Marketing wie aus dem Bilderbuch (3.1 D154, FAZ)
15-15.30 Uhr: Cees Nooteboom (das blaue sofa, Übergang Halle 5 und 6)
16-17 Uhr: Neuseeländische Stunde mit Bill Mahire  (Hauptbahnhof, Restaurant Cosmopolitan, gegenüber Gleis 3+4)
16 Uhr: Lesung des Buchpreisträgers (4.1 D150, Paschen Literatursalon)
17.15-18.15 Uhr: Jeff Kinny (4.1 D150, Paschen Literatursalon)
17.30-18 Uhr: Clemens J. Setz (das blaue sofa, Übergang Halle 5 und 6)

Präsentation
14.15-15.15 Uhr: Moderne Personalgewinnung - jenseits der Stellenanzeige (Sparks Stage 4.2 B400)
15-16 Uhr: Kreativ mit DaWanda - das Buch zur Online-Plattform (3.0 C100, frechverlag)

Preisverleihung
16.30 Uhr: Sondermann 2012 - die Comic-Szene hat gewählt (3.0 K822, Comic-Zentrum)
17-17.30 Uhr: BuchKarriere Award 2012 für den besten Arbeitgeber der Buchbranche (4.C, Raum Entente)

Sonntag, 7. Oktober 2012

Buchmesse 2012 – Veranstaltungstipps Freitag

Der letzte Fachbesuchertag steht an: Noch ist ein gemütliches Schlendern über die Messe möglich, aber wohin? Ich liste hier ein paar Veranstaltungstipps auf, die vielleicht interessant sein könnten. Für die Auswahl benutze ich zum ersten Mal die übersichtliche App der Buchmesse, übernehme für die Angaben und die Vollständigkeit aber keine Garantie.


Freitag, der 12. Oktober 2012

Autor am Stand / Signierstunde
Ganztägig: Monika Peetz (3.1 D158, Verlag Kiepenheuer & Witsch)
11-12 Uhr: Donna Leon (3.0 A168, Diogenes Verlag)
12-13 Uhr: Martin Suter (3.0 A168, Diogenes Verlag)
13-14 Uhr: Ingrid Noll (3.0 A168, Diogenes Verlag)
14-15 Uhr: Ursel Scheffler (14-15 Uhr)
14.30-18 Uhr: Olga Martynova (3.1 E123, Droschl Literaturverlag)
14.30-15.30 Uhr: Ursula Poznanski (3.0 G338, Loewe Verlag)
15.15 Uhr: Veit Etzold (3.0 F170, EGMONT INK)
16-17 Uhr: Sebastian Fitzek (3.1 E143, Droemer Knaur)
16.30-17.30 Uhr: Jakob Arjouni (3.0 A168, Diogenes Verlag)

Branchen- / Fachveranstaltung
12.30-14 Uhr: Twittagessen (In der Agora zwischen Halle 3 und 4, nahe an Eingang zur Halle 3)

Diskussion
13.30-14 Uhr: Buch, Bühne, Film. Schreiben für unterschiedliche Genres (Ehrengastpräsentation 2012, Forum, Ebene 1)
17-18 Uhr: Verlegertreffen: Perspektiven unabhängiger Verlage (Raum Concorde, 4.C)
19.30 Uhr: Triller-Nacht mit Paul Cleave, Paddy Richardson und Alix Bosco (Zentralbibliothek Stadtbücherei Frankfurt)

Interview / Gespräch / Lesung
10-10.30 Uhr: Martin Walker liest im Lesezelt (Agora, Lesezelt, Freigelände zwischen Halle 3 und 4)
10.30-11 Uhr: Juli Zeh (4.1 E181, 3sat liest)
10.30-11 Uhr: Ulf Erdmann Ziegler (das blaue sofa, Übergang Halle 5 und 6)
11-11.30 Uhr: Martin Suter (4.1 E181, 3sat liest)
11-11.20 Uhr: Fliehkräfte (3.1 D154, FAZ)
11.30-12 Uhr: Akzente - New Zealand Poetry Live (Ehrengastpräsentation 2012, Forum, Ebene 1)
11.30-12 Uhr: Juli Zeh (das blaue sofa, Übergang Halle 5 und 6)
12-12.30 Uhr: Clemens J. Setz (4.1 E181, 3sat liest)
12-13 Uhr: Rainald Goetz: Johann Holtrop (4.1 D150, Paschen Literatursalon)
13-14 Uhr: Angelika Meier: Heimlich, heimlich mich vergiss (4.1 D150, Paschen Literatursalon)
12.30-13 Uhr: Richard von Schirach (4.1 E181, 3sat liest)
12-30-13 Uhr Donna Leon (das blaue sofa, Übergang Halle 5 und 6)
13 Uhr: Comicszene Neuseeland (3.0 K833, Comic-Zentrum)
14-14.30 Uhr: Kathrin Passig und Sascha Lobo (4.1 E181, 3sat liest)
14-14.30 Uhr: Harry Rowohlt (ARD Bühne, ARD Forum, Ebene 0)
14-14.45 Uhr: Mörderisch gut! Jakob Arjouni, Hakan Nesser, Lore Kleinert (3.1W ARTE)
14-15 Uhr: Deutscher Buchpreis - der Buchpreisträger im Gespräch (4.0 D1362, Forum Börsenverein)
15-15.30 Uhr Martin Walser (4.1 E181, 3sat liest)
15-15.45 Uhr: Literaturbahnhof mit Jenny Erpenbeck (Hauptbahnhof, Restaurant Cosmopolitan, gegenüber Gleis 3+4)
15.30-16 Uhr: Deutscher Buchpreis (4.1 E181, 3sat liest)
16-17 Uhr: Literaturbahnhof. Neuseeländische Stunde mit Alan Duff (Hauptbahnhof, Restaurant Cosmopolitan, gegenüber Gleis 3+4)
16.45-17.15 Uhr: Veit Etzold liest aus Spiel des Lebens (4.1 D150, Paschen Literatursalon)
17.30-18 Uhr:  Richard von Schirach (das blaue sofa, Übergang Halle 5 und 6)
19-22.30 Uhr: Literaturbahnhof - Kriminacht im Hauptbahnhof (Hauptbahnhof, Restaurant Cosmopolitan, gegenüber Gleis 3+4)

Präsentation
10-10.45 Uhr: emotional booksearch (8.0 L973)
15.30-16.15 Uhr: Digital Content Clearing Center (DCCC) (4.0 A1300)
15.30-16.15 Uhr: 1STep2Book (4.0 A1300)

Preisverleihung
13.15-14.15 Uhr: TOMMI, Deutscher Kindersoftwarepreis 2012 (4.2 B1450, Forum Bildung)
14 Uhr: Du bist nicht allein - Der Deutsche Cartoonpreis 2012 (3.0 K833, Comic-Zentrum)
17.30-18.50 Uhr: Verleihung des Deutschen Jugendliteraturpreises 2012 (Congress Center, Raum Harmonie, Ebene C2)
18-21 Uhr: Virenschleuder-Preisverleihung (4.0 HotSpot Publishing Services)

Rundgang
11.30-12.30 Uhr: Pfadfinder: Enhanced Future (4.0 D1362 - nur mit Anmeldung!)
10-12 Uhr: Frauen gehen in Führung: Branchennachwuchs trifft Führungsfrauen, Verlage der Zukunft in Kooperation mit den Bücherfrauen (Nur mit Anmeldung!)
15-16 Uhr: Berufseinstieg in die Verlagsbranche, mit Verlage der Zukunft und den Jungen Verlagsmenschen (Nur mit Anmeldung!)
15-16 Uhr: Pfadfinder: Enhanced Future, Verlage der Zukunft in Kooperation mit dem Forum Zukunft (Nur mit Anmeldung!)

Buchmesse 2012 – Veranstaltungstipps Donnerstag


Überfordert vom Veranstaltungsreichtum der Frankfurter Buchmesse? Hier liste ich ein paar Tipps auf, die vielleicht interessant sein könnten. Natürlich besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit, da das Messespektakel eine Hülle von Lesungen, Partys und Fachveranstaltungen anbietet. Für die Auswahl benutze ich zum ersten Mal die übersichtliche App der Buchmesse, übernehme für die Angaben aber auch hier keine Garantie.

Donnerstag, der 11. Oktober 2012

Autor am Stand / Signierstunde
Ganztägig: Thomas Hettche (3.1 D158, Kiepenheuer & Witsch)
Ganztägig: Monika Peetz (3.1 D158, Kiepenheuer & Witsch)
10-11 Uhr: Donna Leon (3.0 A168, Diogenes Verlag)
13-14 Uhr: Martin Suter (3.0 A168, Diogenes Verlag)
15-16 Uhr: Martin Mosebach (4.1 L516, Hirundo Press)
15-16 Uhr: Ingrid Noll (3.0 A168, Diogenes Verlag)
15.30-16.30 Uhr: Jakob Arjouni (3.0 A168, Diogenes Verlag)

Branchen- / Fachveranstaltung
9-10 Uhr: Get-Together mit dem Forum Zukunft (4.0 D1362)
10-11 Uhr: Self-Publishing: Nicht verlegen ums Selbstverlegen (4.0 D1362, Bühne Forum Börsenverein)
13-14 Uhr: Gut für Bilanz und Image: "Buy Local" im Buchhandel (4.0 D1362)
16-17 Uhr: Pazifische BücherFrauen im Gespräch: Die Buchbranche in Neuseeland (5.0 D949, Weltempfang)
18 Uhr: OPEN Books - Die beste Buchhandlung der Welt (Haus des Buches, Braubachstraße 16, 60311 Frankfurt am Main - bzw. beim Römer um die Ecke)

Diskussion
15-16 Uhr: protoTYPE goes Hochschule: Innovationsmanagement (4.0 D1362, Bühne Forum Börsenverein)

Interview / Gespräch / Lesung
10-30-11 Uhr: Thomas Hettche (das blaue sofa, Übergang zwischen Halle 5 und 6)
11-11.30 Uhr: Sibylle Berg (4.1 E181, 3sat liest)
11-11.30 Uhr: Donna Leon im Gespräch mit Denis Scheck (ARD Bühne, Ebene 0)
11.30-12 Uhr Stephan Thome (4.1 E181, 3sat liest)
12 Uhr: Ursula Krechel: Landgericht (4.1 D150, Paschen Literatursalon)
13 Uhr: Jenny Erpenbeck: Aller Tage Abend (4.1 D150, Paschen Literatursalon)
13.30-14 Uhr: Paul Cleave: Das Haus des Todes (Ehrengastpräsentation 2012, Forum, Ebene 1)
14-14.20 Uhr: Verachtung, mit Jussi Adler Olsen (3.1 D154, FAZ)
14.45-15.15 Uhr: Bücher werden Open Access - Das nächste große Ding? (Sparks Stage 4.2 B400)
16-17 Uhr: Der Russe ist einer, der Birken liebt (4.1 A152, Azubistro)
17-17.30 Uhr: Navid Kermani (das blaue sofa, Übergang zwischen Halle 5 und 6)
17.30-18 Uhr: aspekte Literaturpreis, Vorstellung des Preisträgers  (das blaue sofa, Übergang zwischen Halle 5 und 6)
20 Uhr: Literaturbahnhof - Jussi Adler-Olsen mit Verachtung (Hauptbahnhof, Restaurant Cosmopolitan gegenüber Gleis 3+4)

Präsentation
10-10.25 Uhr: eQ - mit den besten Empfehlungen für Ihr Kind (3.0 K823, HotSpot Kids & eReading)
10.25-10.45 Uhr: m@rtha, die B2B-eBook-Support-Plattform (3.0 K823, HotSpot Kids & eReading)
16-17 Uhr: Jugendliteratur und Soziale Netzwerke. Die Pilotstudie (3.0 K823, HotSpot Kids & eReading)

Preisverleihung
17.30-18.30 Uhr: WiP-Party der BücherFrauen (5.0 D949, Weltempfang)
18-19 Uhr: Paul-Celan-Preis 2012 (Agora, Lesezelt, Freigelände zwischen den Hallen 3 und 4)

Rundgang
11.30-12.30 Uhr: Pfadfinder: Enhanced Future (4.0 D1362 - nur mit Anmeldung!)
14-15 Uhr: Pfadfinder: Enhanced Future mit dem Forum Zukunft und Verlage der Zukunft (Nur mit Anmeldung!)
15.30-17.30 Uhr: Ein Blick auf andere Buchmärkte mit Verlage der Zukunft und den Jungen Verlagsmenschen (Nur mit Anmeldung!)

Samstag, 6. Oktober 2012

Buchmesse 2012 – Veranstaltungstipps Mittwoch

Ich habe für dich wieder einen Blick in den Kalender der Frankfurter Buchmesse geworfen und liste hier ein paar Veranstaltungstipps auf. Zum ersten Mal benutze ich dafür die übersichtliche App der Buchmesse, übernehme für die Angaben aber wie immer keine Garantie.

Mittwoch, der 10. Oktober 2012

Autor am Stand / Signierstunde
13-14 Uhr: Arnold Schwarzenegger (3.0 B123, Hoffmann und Campe) *gg*
15-16 Uhr: Donna Leon (3.0 A168, Diogenes Verlag)
15-16 Uhr: Ingrid Noll (3.0 A168, Diogenes Verlag)
16-17 Uhr: Martin Walker (3.0 A168, Diogenes Verlag)
18-19 Uhr: Iny Lorentz (Hugendubel in Frankfurt)

Branchen- / Fachveranstaltung
9-10 Uhr: Schöner lesen live. Die Gegenwart und Zukunft des schönen Buches (4.1 Q503)
9.30-10.15 Uhr: protoTYPE: Innovation und Hochschulen (4.2 C1437, Education HotSpot)
13-14 Uhr: Der Buchhandle ist ihre Zukunft: Innovative Sortimente (4.0 D1362)
13-14 Uhr: Buchbranche im Wandel - Was hat sich für die Akteure verändert? (5.0 D949)
14.30-17.30 Uhr: Generation Grenzgänger: Trends auf dem Kinder- und Jugendbuchmarkt (Anmeldung erforderlich!)
14.30-15.30 Uhr: Klein aber fein: Die neuen Stars unter den amerikanischen Verlagen (5.0 D949)
15-18 Uhr: Twittwoch (3.0 K823, HotSpot Kids/eReading)

Diskussion
10-10.45 Uhr: protoTYPE: ePublishing Survival Guide (6.1 C973, HotSpot Mobile)
11-12 Uhr: Von Social Media Monitoring zu Big Data - Wo stehen Verlag? (4.2 B1450, Forum Bildung)
14.45-15.30 Uhr: Geschichten von der anderen Seite - Fantasy Literatur aus Neuseeland (Ehrengastpräsentation, Forum, Ebene/Level 1)
15-16 Uhr: Das Jugendbuch in der Klemme (3.0 K371, Forum für Kinder- und Jugendmedien)
16-16.30 Uhr: Neuseeland - Island mit Bäumen? (Ehrengastpräsentation, Forum, Ebene/Level 1)

Interview / Gespräch / Lesungen
11-11.30 Uhr: Buchpreis 2012 (das blaue sofa, Übergang Halle 5/6)
11.30-12 Uhr Jenny Erpenbeck (das blaue sofa, Übergang Halle 5/6)
12-13 Uhr: Ulf Erdmann Ziegler: Nichts Weißes (4.1 D150, Paschen Literatursalon)
13-14 Uhr: Bodo Kirchhoff: Die Liebe in groben Zügen (4.1 D150, Paschen Literatursalon)
14-14.30 Uhr: Ken Follett (das blaue sofa, Übergang Halle 5/6)
14.30-15 Uhr: Stephan Thome (das blaue sofa, Übergang Halle 5/6)
15.30-16 Uhr: Arnold Schwarzenegger (das blaue sofa, Übergang Halle 5/6)
17-17.30 Uhr: Ingrid Noll (das blaue sofa, Übergang Halle 5/6)
17.30-18 Uhr: Kathrin Passig / Sascha Lobo (das blaue sofa, Übergang Halle 5/6)

Präsentation
13.15-13.45 Uhr: snippy und BMW - Neue Formen mobilen Entertainments (3.0 K823, HotSpot Kids/eReading)
15-16 Uhr: protoTYPE: Werkzeugkasten für den Buchhandel (4.0, D1362)
15.30-16.30 Uhr: New Zealand is Cooking (3.1 L1703, Gourmet Gallery)

Preisverleihung
12-13 Uhr: Verleihung der Übersetzerbarke (5.0 D949)
18-19 Uhr: Preisverleihung derneuebuchpreis.de 2012 (Agora, Lesezelt, Freigelände zwischen den Hallen 3 und 4)

Pressegespräch / Pressekonferenz
11-12 Uhr: Urhebervertragsrecht in der Diskussion (3.C, Raum Apropos)

Rundgang
11.30-12.30 Uhr: Pfadfinder: Enhanced Future (4.0 D1362 - nur mit Anmeldung!)

Freitag, 5. Oktober 2012

Testbericht – Die App für die Frankfurter Buchmesse


Nicht mal drei Sekunden dauert es, bis die Frankfurter Buchmesse App 2012 startet. Ich werde sie dieses Jahr zu ersten Mal ausprobieren und bin gespannt, ob ich etwas mit ihr anfangen kann. In diesem Posting beschreibe ich Dir die Grundfunktionen. Und ob sie so funktionieren, wie sie es tun sollten.


Die Startseite ist sehr übersichtlich und bietet neben einer Volltextsuche die Menüpunkte »Aussteller«, »Veranstaltungen«, »Messetouren«, einen »Hallenplan« und »Informationen«. Die Volltextsuche funktionierte bei Ausstellern ganz gut, hat aber nicht alle gefunden (ob sie in der Datenbank stehen, fehlerlos, ist eine andere Frage). Interessant ist auch zu sehen, welche Ergebnisse der Anfrage zugeordnet werden: So waren neben dem Suhrkamp Verlag weitere Verlage aufgelistet, die ehemalige Suhrkampmitarbeiter beherbergen. Für den Suchbegriff Lesezelt hat er mir nur 15 Ergebnisse ausgespuckt (eher nicht), und mit Ereignissen wie dem Virenschleuderpreis konnte er nichts anfangen. Nach der dritten Anfrage hat das Suchfeld nicht mehr reagiert und ich musste die App neu starten.


Der Hauptpunkt »Aussteller« lässt sich in »Alle Aussteller« (alphabetisch entlangscrollbar, allerdings gibt es keine Verankerungen, nur eine Scrollleiste mit den Notizen, bei welchem Buchstaben man gerade ist), »Branchen & Schlagworte« (Branchen: Antiquariat, Beratung / Dienstleistung, Bibliothek usw. / Schlagworte wie Agrarwissenschaft, Archäologie, Belletristik, Fachinformation usw. und dort jeweils noch mit Untergruppen) und »Aussteller nach Halle« (eine Halle wird ausgewählt; dort sind die Aussteller alphabetisch aufgelistet) unterteilen. Übrigens hat jeder Aussteller ein kurzes Profil mit seinem Herkunftsland, einer Telefonnummer, der Mailadresse, Stand-Adresse und einer kurzen Beschreibung des Unternehmens.


Der Menüpunkt »Veranstaltungen« zergliedert sich in »Alle Veranstaltungen«, »Veranstaltungsarten« und »Veranstaltungen nach Halle«. Beim Unterpunkt »Alle Veranstaltungen« kann man zeitlich suchen: Vor Messebeginn, Mittwoch, usw. Das ist eine super Funktion, die ich letztes Jahr gebraucht hätte. Damals hatte ich keine meiner geplanten Veranstaltungen besuchen können, weil meine Pausenzeiten katastrophal waren. So besuchte ich stattdessen Freunde auf der Messe, weil ich keine Alternativveranstaltungen im Kopf hatte.


Unter »Veranstaltungsarten« verbergen sich beispielsweise Ausstellung, Autor am Stand, Branchen- / Fachveranstaltung, Diskussion, Happy Hour, Lesung, Präsentation usw. Nach einem Klick auf eine Rubrik werden die Veranstaltungen dort chronologisch aufgelistet. »Veranstaltungen nach Halle« ist bestimmt praktisch für spontane Menschen: Sie schauen sich mitten auf der Messe um, wo sie gerade stehen, geben die Halle ein und sehen hier chronologisch aufgelistet alle stattfindenden Veranstaltungen.


Hinter »Messetouren« verbergen sich die Schwerpunkte, die sich die Frankfurter Buchmesse selbst gesetzt hat. Dazu gehören der Ehrengast Neuseeland 2012, die Hot Spots, die Gourmet Gallery, das Kinderbuch, die Halle 4.2, Bildung & Innovation und die Frankfurt Academy. In jeder Rubrik stellen sich die Projekte kurz mit nützlichen Links vor. Außerdem wird erneut ein besonderer Fokus auf die Aussteller und Veranstaltung dieser Schwerpunkte gelegt. So können sich interessierte Fachbesucher thematisch in die Messeschwerpunkte hineinwühlen. Besonders hübsch sind die hier eingebetteten Grafiken jeder Rubrik (nur bei Bildung & Innovation fehlt die einleitende Grafik zum Thema, sehr innovativ).


Der Punkt »Hallenplan« im Hauptmenü ist selbsterklärend. Auf dem ersten Blick sieht der Plan unspektakulär aus. Man vergrößert mit den Fingern ziehend oder auf die Buttons klickend und kann durch die Messe fahren. Allerdings sind die einzelnen Hallen klickbar. Die Weiterleitung führt zu einer alphabetisch geordneten Ausstellerübersicht der gewünschten Halle. Praktisch, wenn man auf die Art suchen und finden möchte, ohne sich durch viele Menüpunkte tippen zu müssen.


Der letzte Hauptpunkt »Informationen« gibt Auskunft über Allgemeine Infos, Öffnungszeiten, Eintrittspreise, Social Media, Anreise und das Service ABC. Die Allgemeinen Infos erinnern mich an Taschenkalender und ihre Hinweise zu Polizei- und Notrufnummern, sehr nostalgisch. Die Öffnungszeiten sind nach Aussteller, Fachbesucher und Privatbesucher gegliedert. Hier lerne ich auch etwas Neues, denn als Aussteller darf ich schon ab 8 Uhr rein (das wäre mal ein interessantes Experiment!), bislang ging ich von 8.30 Uhr aus. Die Eintrittspreise sind ebenfalls nach Gruppen aufgeteilt (Fachbesucher, Sortimenter, Bibliothekare, Privatbesucher). Unter Social Media sind alle Kanäle aufgelistet, allerdings nur die direkt von der Frankfurter Buchmesse. Besonders zu empfehlen ist hier der Pinterest-Account.
Unter Anreise werden alle Möglichkeiten angezeigt, mit verschiedenen Transportmitteln zur Messe zu gelangen. Sehr praktisch ist das Service ABC, denn hier sind alle wichtigen Adressen und Telefonnummern (Arzt auf der Messe, Blumen, Gepäckaufbewahrung, Parkplatz, Taxi etc.) aufgelistet. Tolle wäre, wenn die Nummern hier anklickbar wären. So muss man sie sich erst kopieren, die App schließen und dann wählen.


Die App lief bei mir sehr stabil, sie ist übersichtlich und bietet ungeheuer viele Suchmöglichkeiten. Ich habe das Gefühl, nie wieder eine Veranstaltung suchen zu müssen und auch nicht auf ein Netz- oder eine Internetverbindung oder auf ein fremdes, erfragtes Ausstellerverzeichnis angewiesen zu sein. Ich glaube, auf der aktuellen Messe kann nichts mehr schief gehen.

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Deutscher Buchpreis 2012 – Shortlist


Die Bekanntgabe der Shortlist ist zwar schon etwas länger her (12. September 2012), aber ich möchte Dir die Titel gerne näher vorstellen und selbst einen Tipp abgeben, wem ich am Montag die Daumen drücken werde ... und zwar direkt in Frankfurt. Im Römer. Im Kaisersaal. Uaah! Es ist mir gelungen, eine Pressekarte zu bekommen und ich freue mich unglaublich. Es ist mittlerweile das dritte Jahr, in dem ich über den Buchpreis hier im Blog berichte und seitdem habe ich viele tolle Momente erlebt (z.B. mit Melinda Nadj Abonji), tolle Lesungen gehört (z.B. von Ursula Krechel) und natürlich tolle Bücher kennen gelernt (z.B. von Olga Grjasnowa). Im Kaisersaal berichte ich am Montag aber in erster Linie für die Jungen Verlagsmenschen und freue mich unglaublich über die Ehre, bei der Preisverleihung anwesend sein zu dürfen. Mit Kamera, mit Stift und Notizblock bewaffnet. Darum beginnt für mich die Messewoche bereits am Montag, am Dienstag wird aufgebaut und ab Mittwoch habe ich einen unglaublich vollen Terminkalender. Hach, du schöne Frankfurter Buchmesse!

Doch nun zuerst zu den Nominierten, bevor ich gedanklich noch weiter in die Zukunft abschweife. An dieser Stelle empfehle ich noch einmal die kostenlose App vom Deutschen Buchpreis, die nicht nur Hör- sondern auch Leseproben von allen Kandidaten bereithält. 

Ernst Augustin: Robinsons blaues Haus (C.H. Beck, Januar 2012)
Briefform? Jedenfalls kommt gleich der Tod daher, der dem Ich-Erzähler im Zug begegnet und genügend Zeit lässt, seine Angelegenheiten zu klären. In einem Brief spricht er den Erben an, einen guten Freund, erinnert sich an seinen eigenen Vater, an seine Erzählungen vom Reichtum und fernen Ländern. Es gibt hübsche Anspielungen an das Dritte Reich, an einen Vater, der Scheitel und Schnurrbärtchen getragen hatte, dann nicht mehr, und der immer angepasst und zeitgemäß erschien. Man merkt dem Autor an, dass er das Phantastische mag und generell das Erzählen, denn schon die Leseprobe verliert sich zwischen der Realität und ungewöhnlichen Andeutungen.

Wolfgang Herrndorf: Sand (Rowohlt)
Diese Leseprobe hat mir viel Spaß bereitet. Sie fing ganz unschuldig mit einer Landschaftsbeschreibung an, so ungewöhnlich wie gegensätzlich, mit Mauern aus Fäkalschlamm und Tierkadavern, Batteriegehäusen und Plastikflaschen, irgendwo in Nordafrika in einer fiktiven Stadt namens Targat. Anschließend lernen wir Polidorio und Canisades kennen, zwei Kommissare, die im Laufe dieses Thrillers noch ermitteln werden. Wir lernen schon einmal den schrulligen Charakter von Polidorio kennen, der bei einem IQ-Test für Schulkinder seine eigene Durchschnittlichkeit erkennt (nur 102 und wesentlich schlechter als Canisades), während er betrunken Schneeballschlachten mit zerknülltem Papier und Aktenschrank-Verfolgungsjagden mit Canisades veranstaltet. 

Ursula Krechel: Landgericht (Jung und Jung)
Die Leseprobe beschreibt die Ankunft des jüdischen Juristen Richard Kornitzer nach dem Zweiten Weltkrieg. Er war im kubanische Exil und kehrt 1948 zurück nach Deutschland, zu seiner Frau. Später kommen auch die Kinder dazu, die während des Krieges in England aufgewachsen sind. Krechel beschreibt eine Ankunft, die nie eine sein wird, eine Heimat, die sich verändert hat, vor allem die Menschen darin. Sie macht dies in einer sehr genauen, unaufgeregten Sprache, die ich sehr spannend finde und die auch zu ihrer Idee passt, dass die Wut Kornitzer irgendwann von Innen heraus verzerrt. Es ist die Wut über ein unterbrochenes Leben, über ein Ereignis, das ihm alles genommen hat und nie wieder zurückgeben wird.

Clemens J. Setz: Indigo (Suhrkamp)
Surreal erscheint die Leseprobe, mit der wir konfrontiert werden: Der Ich-Erzähler sinniert während eines Spazierganges mit Julia über das komplexe gesellschaftliche Gefüge von Ratten, dann über die Entfremdung des Hundes hin zum Mensch und weg von seinen eigenen Artgenossen. In dem Roman selbst geht es um ein Internat, das von Kindern mit dem Indigo-Syndrom bewohnt wird. Jeder, der sich ihnen nähert, wird mit Kopfschmerzen und Übelkeit bestraft. Kurzweiliger Stil und keine typischen Dialoge, genau wie ich sie mag.

Stephan Thome: Fliehkräfte (Suhrkamp) 
Diese Leseprobe hatte lauter Sätze, die ich anmarkern und verinnerlichen und nie wieder vergessen wollte. Sie beschreibt den Philosophieprofessor Hartmut Hainbach, der in Paris Blumen kauft und sie der freiberuflichen Ethnologin Sandrine bringt. Ab hier lasse ich Thome selbst sprechen: »Es ist merkwürdig, berührt zu sein und es kaum spüren zu können. Als wäre er noch gar nicht da, sondern wartete gespannt auf sein Eintreffen. (...) Den ganzen Tag über war es, als stünde ihm ein Abenteuer bevor, nun wandern seine Blumen auf den Kühlschrank, weil sonst nirgendwo Platz ist. (...) Vielleicht hat er sich gestern ins Auto gesetzt, um desillusioniert zu werden.«

Ulf Erdmann Ziegler: Nichts Weißes (Suhrkamp)
Die Rahmenbedingungen, die mich am meisten reizten, fand ich in diesem Roman vor. Es geht um Titus Passeraub, den Meister der Typografie, der die Kosmos und nun die Tempi Novi erfunden hat, und es geht um Marleen, die junge Schrifterfinderin, die ihn in Paris besucht. Schon zu Beginn wird man eingetaucht in die Welt von Minuskeln, ultrafetten Versalien, der Helvetica und der Futura, mager, halbfett, fett, und beinahe schon verwandeln sich die Figuren ebenfalls in Drucklettern (»Sie saß da in ihren Stuhl gegossen und hörte ihm zu.«). Der Spannungsbogen wird unerträglich, zu gerne möchte ich weiter in diese Welt eintauchen.



Eine tolle Auswahl haben die Juroren in diesem Jahr für die Shortlist getroffen. Das spannendste Thema hat sich meiner Meinung nach Ursula Krechel gegriffen: Exil und Heimat neu beleuchtet, mit einer akribischen Sprache und spannenden Charakteren. Den tollsten Stil habe ich bei Stephan Thome inhaliert, allein bei der Leseprobe schon stockte ich bei mehreren Sätzen, weil ich sie einfach noch einmal lesen musste. Er verriet nicht zuviel, seine auf den ersten Blick normalen Figuren verhielten sich so gegensätzlich, dass man den Grund dafür herausfinden mag. Wunderbar, ganz fachlich als Buchwissenschaftlerin und begeisterte Buchstabenschieberin angetan, war ich von Ulf Erdmann Ziegler, der die spannendsten Rahmenbedingungen für einen Roman mit Potential geschaffen hat. Ein wenig zu flach und geschwätzig erschien mir der Text von Clemens J. Setz, ein wenig großväterlich Ernst Augustin. Und da wäre noch Wolfgang Herrendorf, dem jeder unbedingt den Preis abschwätzig machen möchte, da er bereits für eben diesen Roman mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet worden ist. Ganz unabhängig von diesem Argument sage ich: Sein Roman hat Potential, aber auch eine starke Konkurrenz. Ich bin sehr gespannt und freue mich unglaublich auf den Montag.

Mittwoch, 3. Oktober 2012

Bibliophile Momentaufnahmen – Kalenderwoche 40


Schnappatmung! In einer Woche ist es so weit und die schönste Zeit des Jahres beginnt: Die Frankfurter Buchmesse, dieses Jahr vom 10. bis zum 14 Oktober 2012. Von Mittwoch bis Freitag gibt es Einlass für Fachbesucher, von Samstag auf Sonntag ist die Messe für alle offen und am Sonntag werden die Bücher verkauft.

Als ich einen Teil meiner Bücher wegen eines Umbaus verlagern und neu sortieren musste, legte ich in meinem zwölf Quadratmeter großen Zimmer eine geheime Bibliothek an. Und dabei fiel mir ein Moleskine City Notebook der Frankfurter Buchmesse aus dem Jahr 2010 in die Hände. Damals habe ich ihn nicht benutzt, aber dieses Jahr kommt er zum Einsatz. Obwohl ich das Gefühl des Einbandes nicht mag. Obwohl ich weder den Stadtplan, noch die Abbildung des Frankfurter Schienenverkehrs brauchen werde. Trotzdem kommt er mit, um während den sechs Tagen (ja, für mich fängt die Messe schon am Dienstag an!) gefüllt zu werden. Damit ich in einem Jahr, in fünf, in zehn Jahren blättern kann, wie denn die Frankfurter Buchmesse 2012 gewesen ist.

Und der Moleskine wird voll werden, da bin ich mir ganz sicher. Ich werde nicht nur für den Blog unterwegs sein, für meine Firma, für protoTYPE, für BuchKarriere, für die Jungen Verlagsmenschen, sondern auch für mich. Mal sehen, welche Geschichten ich euch die nächsten Wochen über die Messe erzählen kann.

Dienstag, 2. Oktober 2012

Testbericht – Die App für den Deutschen Buchpreis


Für all diejenigen, die keine Buchhandlung mit den Leseproben vom Deutschen Buchpreis in der Nähe haben, dafür aber ein funktionsfähiges Smartphone, habe ich eine interessante Neuigkeit: Die App vom Deutschen Buchpreis ist mit jeder Menge Lese- und Hörproben gefüllt und wartet nur darauf, von Leseratten entdeckt zu werden. Was für Funktionen die kostenlose App hat, verrate ich Dir in diesem Posting.


Der Homescreen zeigt schon die wichtigsten Informationen auf einem Blick: Groß sind die Reiter mit den Themen »Preisträger«, »Shortlist« und »Longlist«  Diese Menüpunkte betreffen das laufende Buchpreisjahr und werden zeitversetzt aktualisiert. Die Shortlist wurde mit einigen Tagen Verspätung ergänzt, unter dem Punkt Preisträger versteckt sich die Ankündigung, dass der Sieger am 8. Oktober bekanntgegeben wird. Generell wäre hier in Zukunft eine Pushfunktion unglaublich praktisch – gerne dominant und laut wie bei der App von Spiegel Online bei Eilmeldungen oder Bundesligaspielen. Die Menüpunkte Short- und Longlist geben zunächst einen Überblick aller nominierten Titel. Nach dem Antippen gelangt man auf eine Übersichtsseite des Titels.


Zu sehen ist hier das Buchcover, der Titel, der Name des Schriftstellers, der Name des Verlags und die Verlinkung zu einer Hör- und Leseprobe. Etwas mysteriös ist die Angabe einer Uhrzeit darunter – sie steht allerdings für die Länge der eingebetteten Hörprobe. Die Daten werden nach dem Antippen runtergeladen. Einmal runtergeladene Daten bleiben gespeichert und müssen nicht jedes Mal neu gezogen werden. Schade ist, dass die Metadaten fehlen, neben Erscheinungsdatum vor allem die ISBN-Nummer, die Seitenzahl und eine Preisangabe. Das habe ich schon im Leseproben-Buch vermisst.


Richtig toll dagegen ist die Lesefunktion, da man hier verschiedene Einstellungen vornehmen kann. Die Helligkeit wird in drei Stufen geregelt (weiss, sepia, schwarz), die Schriftgröße kann größer und kleiner eingestellt werden und man hat die Wahl zwischen einer Serifen- und einer Groteskschrift. Wie diese Einstellungen dann im extremsten Fall auf dem Bildschirm aussehen könnten, habe ich im nächsten Bild dargestellt.



Auf der Übersichtsseite zum Buch ist auch die Möglichkeit gegeben, sich näher mit den Autoren zu beschäftigen. Neben einem Bild ist eine Kurzbiografie eingebunden. Was bei Krechel noch gut klappt und schön aussieht, hat bei Herrendorf nicht ganz funktioniert: In seiner Biografie sind alle Umlaute fehlerhaft als □ dargestellt.


Der Rest der App bietet eine gute Übersicht über den Buchpreis im Allgemeinen. Unter dem Punkt »Autoren« sind alle Personen mit einer Biografie alphabetisch aufgelistet, die jemals nominiert waren. Das »Archiv« umfasst einen Jahresüberblick seit 2008. In einer Übersichtsseite sind dort der Preisträger, die Short- und die Longlist aufgelistet. Falls verfügbar, ist bei den einzelnen Titeln ebenfalls eine Kurzbiografie, eine Lese- und eine Hörprobe eingebettet. Unter dem Navigationspunkt »Buchläden« ist eine Google-Karte eingebunden mit einer Auflistung von Buchläden. Zoomt man in die Karte hinein und wählt eine Sprechblase aus, werden die wichtigsten Daten aufgelistet: Name der Buchhandlung, Kontaktdaten und eine Mailadresse. Die Telefonnummer kann nicht angewählt werden, mit einem Tipp auf die Buchhandlung landet man stattdessen auf der Homepage der Buchhandlung. Die Liste ist keineswegs vollständig, was schade ist. Beispielsweise fehlt der Hugendubel in Frankfurt ganz (wie konnte dieser gigantische Laden nur vergessen werden?).

Fazit
Die App bietet viele tolle Funktionen, ist einfach und übersichtlich. Besonders toll ist die Lesefunktion mit vielen Einstellungsmöglichkeiten. Die Einbettung der Google-Karte ist zwar praktisch, aber unvollständig und ich frage mich, was sie mit dem Buchpreis zu tun hat. Da wäre ein separater, vollständiger Einkaufsführer interessanter, verbunden mit dem GPS, um Buchläden in der Nähe vom Standort orten zu können. Dringend nachzuliefern wäre eine Pushfunktion (Bitte!) und ein etwas stabileres System: Die App stürzt mir bei jedem zweiten Aufruf ab und zwischendurch auch immer mal wieder. Auch könnte sie schneller laden (derzeit 19 Sekunden!).