Freitag, 30. Dezember 2011

Testbericht E-Reader – PocketBook Pro 912 (Teil II)

In diesem Posting haben Wortschatz und ich einen kleinen Testbericht über den neuen E-Reader Pro 912 von PocketBook geschrieben. Nun hat sich mein Schwager P. den Reader tatsächlich bestellt, und er kam pünktlich am Weihnachtstag an. Genug Zeit, um ihn für ein paar Stunden ausgiebig zu testen (Dankeschön!). Das Ergebnis habe ich auf Video festgehalten, sodass ein guter Eindruck entsteht, wie die Geschwindigkeit und die Qualität so ist und was für Funktionen es gibt. Leider ist es mein erstes Video auf Youtube, weshalb ich noch am Knobeln wegen der richtigen Größe bin. Ächem.


Ob P. ihn letztendlich behalten wird? Ich werde berichten. Spannend ist der PocketBook Pro 912 auf alle Fälle.

Samstag, 24. Dezember 2011

Adventskalender 2011 – 24. Dezember

Die Typografie


In jedem Buch wurde sie verwendet, mal mehr, mal weniger. Durch die Auswahl der verschiedenen Schriften, durch die Platzierung der Pagina, durch den Einsatz von Linien und Bildern, durch die Auswahl von Papier oder der Farbe des Einbands, durch das Spiel mit der Gestaltung: die Typografie.


Sie bezieht sich sowohl auf die gedruckten Bücher als auch auf die elektronischen Medien. Die gestalterischen Merkmale unterteilt man in die Mikro- und die Makrotypografie. Die Mikrotypografie wird auch Detailtypografie genannt und widmet sich den Kleinigkeiten: Wird eine Schrift mit oder ohne Serifen ausgewählt? In der Makrotypografie widmet sich der Setzer den groben Gestaltungsmerkmalen: Papierformat, Platzierung von Objekten wie Bilder, Schriftauszeichnungen.


Im Idealfall verdeutlicht die Typografie, was das Medium ausdrücken will, kombiniert sein Inhalt und seine Aussageabsicht und drückt diese visuell aus. Auch die Lesbarkeit ist ein wichtiges Thema.


Mit dem letzten Türchen wünsche ich Dir ein wunderschönes Weihnachtsfest und erholsame, buchgesegnete Feiertage.

Freitag, 23. Dezember 2011

Adventskalender 2011 – 23. Dezember

Die Kapitelüberschrift


Eigentlich bedarf dieses Türchen keine Erklärung. Eine Kapitelüberschrift trennt den Fließtext in verschiedene Abschnitte – nicht nur allein von der Formatierung, sondern auch inhaltlich. Das Wort Kapitel stammt übrigens aus dem Lateinischen (capitulum) und bedeutet übersetzt Köpfchen. Ich blättere selbst gerne in Büchern herum, um mir mit Hilfe der Kapitelüberschriften einen Überblick über das Layout zu verschaffen. Und nebenbei bemerkt: Erkennst du, welches Buch oben abgebildet ist? (-:

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Bibliophiles – Skulpturen aus Papier


Ich komme immer noch nicht aus dem Staunen heraus: Im März 2011 fand man in der Scottish Poetry Library in Edinburgh eine Skulptur aus Papier, und seitdem häufen sich die Funde. Wer verschickt sie? Und warum? Auf alle Fälle bin ich total verzaubert. Und auch wenn mir meine Bücher heilig sind und ich zu den Lesern gehöre, die extrem vorsichtig mit ihnen umgehen ... Ein Selbstversuch würde mich nun doch reizen. Ich würde entweder eine Szene aus Ronja Räubertochter nachstellen oder die Buchhaimer Katakomben.

Adventskalender 2011 – 22. Dezember

Die Serifen- und Grotesk-Schriften


Was ist nun eine Schrift mit Serifen? Oder eine Grotesk-Schrift? Wer gerade ein wenig aufgepasst hat, weiß die Lösung vielleicht sogar schon. Die nächsten Zeilen sind in der Schrift Times New Roman geschrieben – es ist die bekannteste Schrift mit Serifen. Serifen sind die Linien, die den Buchstabenstrich abschließen. Verläuft der Strich senkrecht (I), dann schließen die Serifen waagerecht an den Enden oben und unten ab (I). Es gibt verschiedene Stärken und Rundungen, die eine Serife haben kann. An ihnen kann sogar die Schrift einer bestimmten Klassifikation zugeordnet werden. Serifen-Schriften sollen die Leserlichkeit eines Textes verbessern, sodass sie gerne beispielsweise bei belletristischen Titeln verwendet werden.

Anders sieht es dagegen bei der Grotesk-Schrift aus. Zu den bekanntesten Schriften gehören die Arial oder die hier verwendete Helvetica. Grotesk-Schriften haben keine Serifen (deshalb werden sie auch als Sans Serif bezeichnet), und ihre Strichstärke ist sehr ebenmäßig. Sie entstanden im 19. Jahrhundert, abgeleitet aus der Antiqua, und aus dieser Zeit stammt auch die Bezeichnung Grotesk: Für die Menschen damals war die neue, serifenlose Schrift irgendwie sonderbar und entsprach nicht ihren Lesegewohnheiten. Heute wird die Serifenlose gerne in Fachbüchern verwendet, aber auch besonders gerne im Web: Wird der Text am Bildschirm immer kleiner, verringert sich die Lesbarkeit bei Schriften mit Serifen.

Mittwoch, 21. Dezember 2011

Adventskalender 2011 – 21. Dezember

Das Kapitälchen


Nachdem MAJUSKEL und minuskel die Themen der letzten beiden Tage waren, steht heute das Kapitälchen im Fokus. Auch Kapitälchen sind Großbuchstaben, deren Höhe sich allerdings nicht anhand der der Versalien orientiert, sondern an der Normalhöhe der Kleinbuchstaben. Auch der Duktus und der Grauwert der Kapitälchen orientiert sich an den Kleinbuchstaben. So entsteht eine Auszeichnungsart, die im Text optisch sehr unauffällig ist. Ein Graus für jeden Setzer sind falsche Kapitälchen, die sich zwischen der Normal- und der Versalhöhe bewegen. Bei falschen Kapitälchen werden die Versalbuchstaben skaliert, was zu entweder viel zu großen oder zu hellen Buchstaben führt.

Dienstag, 20. Dezember 2011

Adventskalender 2011 – 20. Dezember

Die Minuskel


GESTERN WAR DIE MAJUSKEL HINTER DEM 19. TÜRCHEN VERSTECKT. kommen wir heute zu ihrem gegenstück: die minuskel. minuskel werden auch gemeine genannt und sind kleinbuchstaben. woher kommt letztendlich die bezeichnung? im lateinischen bedeutet minusculus übersetzt soviel wie eher klein.

Montag, 19. Dezember 2011

Adventskalender 2011 – 19. Dezember

Die Majuskel



Die Majuskel wird gegenwärtig synonym zu der Bezeichnung Versalien gebraucht und bezeichnet in der Typografie die GROSSBUCHSTABEN. Schriften, die nur aus Großbuchstaben bestehen, heißen deshalb Majuskel- oder Kapitalschriften. Ist mitten in einem Wort ein GroßBuchstabe enthalten, so spricht man von einer BinnenMajuskel. Majuskelschriften werden gerne als AUSZEICHNUNGSART für Buchstaben verwendet.

Sonntag, 18. Dezember 2011

Adventskalender 2011 – 18. Dezember

Die Marginalie


Marginalien sind kleine Notizen, Anmerkungen, Zusammenfassungen, Kommentare am Seitenrand, die handschriftlich oder gedruckt sein können. Marginalien bieten wertvolle Hinweise darauf, wie die Texte früher rezipiert worden sind. Ab und an finden sich auch reine Schreibübungen am Seitenrand wieder. In heutigen Fachbüchern fassen Marginalien oft einen thematisch begrenzten Absatz in wenigen Worten zusammen und dienen dem Überblick. Manche dieser Anmerkungen tauchen im Inhaltsverzeichnis wieder. Neben diesen nützlichen Marginalien gibt es auch unnütze Kritzeleien, die beispielsweise hin und wieder in Büchern aus der Bibliothek auftauchen und als Sachbeschädigung gelten.

Samstag, 17. Dezember 2011

Adventskalender 2011 – 17. Dezember

Die Fußnote


Hinter dem heutigen Türchen verbergen sich die Fußnoten. Gibt es zu diesem allgemein sehr bekannten Begriff überhaupt etwas zu sagen? Aber sicher doch, überraschenderweise sehr viel. Es wird vermutet, dass Fußnoten sich aus den Marginalien entwickelt haben – also kleinen Randnotizen. Gegenwärtig ist die Verwendung von Fußnoten durch die DIN 5008 geregelt: Sie besagt, dass alle Fußnoten mit einer Anmerkungsziffer im Fließtext verbunden sein müssen. Oder dass sie auf derselben Seite stehen müssen wie der Grundtext. Außerdem muss mindestens eine Leerzeile oder ein Fußnotenstrich als Trennung zwischen dem normalen Text und den Fußnoten stehen. Fußnoten sorgen dafür, dass die Anmerkungen und Quellennachweise den Lesefluss im Fließtext nicht stören und sehen optisch aufgeräumter aus. Alle Fußnoten zusammengenommen werden Anmerkungs- oder Fußnotenapparat genannt. Und es gibt sogar einen Unterschied zwischen Fußnoten und Endnoten: Letztere stehen nicht auf derselben Seite wie die dazugehörigen Anmerkungsziffern, sondern befinden sich gesammelt beispielsweise am Ende des Kapitels oder des Buchs.

Freitag, 16. Dezember 2011

Adventskalender 2011 – 16. Dezember

Der lebende und der tote Kolumnentitel


Heute geht es um die lebenden und toten Bestandteile einer Buchseite. Klingt zunächst abschreckend, ist aber eigentlich sehr harmlos. Eine Seite heißt in der Fachsprache der Buchsetzer Kolumne und jede Seite kann deshalb einen Kolumnentitel haben. Man unterscheidet zwischen lebenden und toten Kolumnentitel.


In Deutschland haben die meisten Belletristiktitel nur tote Kolumnentitel: Sie bestehen nur aus der Seitenzahl, der Pagina, die deshalb auch Kolumnenziffer genannt wird. Sie kann überall auf einer Seite platziert sein. In den meisten Fachbüchern gibt es neben der Seitenzahl oft weitere Angaben, die dann lebende Kolumnentitel genannt werden. Dazu gehören neben der Seitenzahl beispielsweise die Bezeichnung, zu welchem Kapitel die Seite gehört, wie es heißt und wie der Untertitel ist.


Donnerstag, 15. Dezember 2011

Adventskalender 2011 – 15. Dezember

Die Pagina


Mit der Bezeichnung Pagina können viele bestimmt erst einmal nicht sehr viel anfangen. Sie wird auch Kolumnenziffer genannt, was uns der Sache schon etwas näher bringt, denn hinter der Pagina versteckt sich die Seitenzahl eines Buches. Der Begriff kommt aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt Seite. Die Seitenzahl sorgt dafür, dass jede Seite eines Buches einer fortlaufenden Zahl zugeordnet ist. Dadurch können bestimmte Seiten einfach und schnell herausgesucht und aus den Büchern zitiert werden. Die Pagina hat keinen festgeschriebenen Platz auf einer Buchseite und kann oben oder unten, links oder rechts an den Stegen platziert sein.

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Adventskalender 2011 – 14. Dezember

Der Zeilendurchschuss


Jeder Satz hat einen Zeilendurchschuss. Entweder hat man einen durchschossenen oder einen kompressen Satz. Der Zeilendurchschuss ist am einfachsten zu erklären, wenn wir einen Blick in die Vergangenheit werfen: Beim Bleisatz gab es Blindmaterial, mit denen Lücken geschaffen und Zwischenräume hergestellt wurden. Es waren schmale Bleistücke, die beim Setzen zwischen die Typen wanderten. Um einen Zeilendurchschuss zu erzeugen, landete dieses Blindmaterial zwischen die Zeilen. Hier erklärt sich auch der Unterschied zwischen dem Zeilenabstand und dem Zeilendurchschuss, die gerne miteinander verwechselt werden: Der Zeilenabstand beginnt von einer Grundlinie und endet bei der nächsten. Der Durchschuss hingegen beginnt in einer Zeile bei der Unterlänge einer Minuskel und endet in der nächsten Zeile bei der Oberlänge einer Versalie, sofern sie noch über die Oberlänge einer Minuskel ragen (kursiv im Text markiert). Der Unterschied ist leicht und nachvollziehbar, wenn man sich den Bleisatz vorstellt und geistig die Lücken zwischen den Zeilen füllt.

Dienstag, 13. Dezember 2011

Adventskalender 2011 – 13. Dezember

Das Hurenkind und der Schusterjunge


An dieser Stelle ein kleiner Gruß an die liebste Buchhändlerin meiner Timeline, der ich das heutige Türchen widme, auch wenn das Thema zunächst wohl etwas wüst klingt. (Nein, die Begriffe haben nichts mit Dir zu tun, liebe MH!) Was ist eigentlich ein Schusterjunge und was um Himmels Willen hat ein Hurenkind mit Büchern zu tun? Man stelle sich einen Absatz in einem Buch vor. Beginnt er in der letzten Zeile einer Seite und setzt sich auf der anderen Seite fort, spricht der Setzer von einem Schusterjungen bzw. einem Waisenkind. Wenn nun aber die letzte Zeile des Absatzes auf der nächsten Seite in der ersten Zeile aufhört, hat man ein Hurenkind vor sich, auch Hundesohn oder Witwe genannt. Leider habe ich für mein heutiges Bild nur ein Beispiel für einen Schusterjungen gefunden (Es dauerte lange, bis ...), aber jedes Mal, wenn ich überhaupt einen finde, muss ich den Kopf schütteln, denn Hurenkinder und Schusterjungen gelten als schwere, unverzeihliche, typografische Fehler. Es sieht einfach nicht schön aus und stört das Aussehen des Satzspiegels.

Montag, 12. Dezember 2011

Adventskalender 2011 – 12. Dezember

Die Punze


Heute erkläre ich Dir einen meinen liebsten Begriffe aus der Typografie: Die Punze. Auf dem Bild ist eine mehr oder weniger weihnachtlich umrahmt: Das große A hat eine geschlossene Punze – es ist die umschlossene Innenfläche des Buchstabens, das kleine, spitze, weiße Dreieck im Mittelpunkt. Zu den offenen Punzen gehören die Buchstaben h, m, n und u. Der Begriff stammt aus dem Hochdruckverfahren, als die Zwischenräume der Buchstaben mit einem spezielle Werkzeug ausgeschlagen wurden. Im Englischen verbirgt sich dahinter das Verb to punch (etwas schlagen).

Sonntag, 11. Dezember 2011

Adventskalender 2011 – 11. Dezember

Die Ligatur


Als Nicht-Lateiner wird auf dem ersten Blick vielleicht nicht ersichtlich, was eine Ligatur sein könnte. Übersetzt bedeutet der Begriff Verbindung, und genau so funktioniert sie auch: Es ist eine Art Verschmelzung von mindestens zwei Buchstaben. Doch warum ist das nötig? Einige Buchstaben sind in manchen Kombinationen einfach unschön. Es können Lücken entstehen oder sogar ungewollte, hässliche Verschmelzungen. Um dies zu vermeiden, gruppierte man die Kombination bewusst und harmonisch, sodass eine Ligatur entstand. Häufig passierte dies bei Buchstabenfolgen mit Oberlängen. Im Satz sparte man sich zudem bei Kombinationen wie sch Zeit, wenn man statt drei Typen nur eine nahm. Mit Hilfe von Ligaturen ist nicht nur das Schriftbild hübscher – auch die Lesbarkeit steigt.

Samstag, 10. Dezember 2011

Adventskalender 2011 – 10. Dezember

Die Schriftauszeichnung


Hinter dem Wort Schriftauszeichnung verbirgt sich einfach ausgedrückt das Hervorheben eines oder mehrerer Wörter in einem Text. Es gibt viele Möglichkeiten, wie dies passieren kann. Im ersten Foto ist eine aktive Auszeichnung in den Fokus gerückt: Die wichtige Passage ist durch eine fette Schrift gekennzeichnet. Außerdem können auch Versalien zum Einsatz kommen. Zu viele aktive Schriftauszeichnungen in einem Text können den Lesefluss stören, da sie die Aufmerksamkeit des Lesers auf sich ziehen.


Auf dem zweiten Bild ist eine integrierte Auszeichnung zu sehen: Die Bildunterschrift ist mit einer anderen Art der Strichstärke gestaltet worden, die in diesem Fall kursiv ist. Auch Kapitälchen gehören in diese Kategorien, Sperrungen. Daneben gibt es noch die negative Auszeichnung, wenn in einem fett gesetzten Text magere Schriften zum Einsatz kommen. Auch andere Farben, Unterstreichungen und Einzüge können als Schriftauszeichnung genutzt werden.

Freitag, 9. Dezember 2011

Adventskalender 2011 – 09. Dezember

Die Schriftgröße und der Schriftgrad


Die Schriftgröße ist sehr einfach zu definieren: Sie umfasst die Höhe der Buchstaben, einschließlich der Ober- und Unterlängen. Das interessante ist hier vielleicht, dass die Schriftgröße in Millimetern gemessen wird, was sich allerdings bis heute nicht durchgesetzt hat – besonders nicht im DTP. Welche Einheit wird stattdessen verwendet? Der typografische Punkt mit 0,376 Millimetern, der wiederum nicht von der Schriftgröße, sondern vom Schriftgrad kommt. Was ist nun der Unterschied zwischen der Schriftgröße und dem Schriftgrad? Letzteres ist eigentlich ein technisches Maß aus der Zeit, als sich das Schriftbild (also ein Buchstabe) auf einem Schriftkegel (zum Beispiel einem Bleiletter) befand, der eine bestimmte Abmessung hatte, sodass sich der Buchstabe in einem vordefinierten Raum befand ([x]). Übrigens gibt verschiedene Höhen: Die Versalhöhe ist durch einen Großbuchstaben vorgegeben, und Buchstaben, die die Mittellänge über- oder unterragen, haben eine Ober- beziehungsweise eine Unterlänge.

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Adventskalender 2011 – 08. Dezember

Der Duktus


Im Foto kann man sehr gut erkennen, was mit dem Duktus gemeint ist. Das s fängt breit an, die Linie wird zur Mitte hin schmaler, und zum Schluss schlängelt sie sich wieder in eine breite Form. Mit dem Duktus ist die Linienführung einer Schrift gemeint. Sie bestimmt den Charakter und die Merkmale einer Schrift oder einer Schriftfamilie. Im Bereich der Kunst steht der Duktus für die Pinselführung, zum Beispiel in einem Gemälde.

Mittwoch, 7. Dezember 2011

Adventskalender 2011 – 07. Dezember

Die Initale


Leider habe ich in meine neue, kurzfristige Bleibe keins meiner sehr alten Bücher mitgenommen. Als ich die Fotos für den bibliophilen Adventskalender geschossen habe, hatte ich große Sorgen, ob ich wirklich eine Initiale finden werde ... und ich hatte tatsächlich Glück, denn der neue Moers war im Koffer mit mir gewandert. Das verrät, wo Initialen häufig anzutreffen sind: häufig in (sehr) alten Büchern, aber manchmal auch als Schmuck und typografischer Kniff in aktuellen Neuerscheinungen. Die Initiale ist ein großer Schmuckbuchstabe, der vom übrigen Text abgehoben ist. Dies kann der Fall sein, wenn der Buchstabe wesentlich größer, verziert oder mit einer anderen Schriftfarbe gestaltet ist. Je nachdem, wie die Initiale aussieht oder wo sie positioniert ist, wird sie einer anderen Art zugeschrieben. Zwei Beispiele dazu: Sie kann in den Text eingebaut sein, und wenn sie aus Figuren besteht, so ist es eine Figureninitiale.

Vorsicht, Verwechslungsgefahr! (I)

Beim Blättern durch die neuen Vorschauen der Verlage bin ich in den letzten Tagen auf Titel gestoßen, die nicht nur ein ähnliches Thema hatten, sondern eine fast komplett identische Handlung aufwiesen. Ich hoffe nicht, dass solche austauschbaren Titel die Regel werden, aber irgendwie wird es immer schlimmer. Daher meine neue Serie: Vorsicht, Verwechslungsgefahr! Und nein, über die Qualität der vorgestellten Bücher hülle ich mich in Schweigen. Es zählt nur die Ähnlichkeit.


Katie Kacvinsky
Die Rebellion der Maddie Freeman
Boje Verlag, August 2011
978-3414823007


Eine Stadt in den USA, wenige Jahre in der Zukunft: Maddie, 17 Jahre alt, lebt wie alle um sie herum ein digitales, total kontrolliertes Leben. Schule und Verabredungen – das alles findet im Netz statt. Doch dann verliebt sie sich in Justin, einen Rebell aus dem Untergrund, für den nur das wahre Leben offline zählt. Gemeinsam mit seinen Freunden kämpft Justin gegen die Welt der sozialen Netzwerke, in der alles künstlich ist. Dieser Kampf richtet sich gegen die ganz oben – und damit auch gegen Maddies Vater, der das System der Digital School gesetzlich verankert hat. Maddie wird für die Bewegung zu einer Schlüsselfigur. Und sie muss sich entscheiden: Auf welcher Seite will sie stehen?


Andrea Schacht
Kyria & Reb: Bis ans Ende der Welt
Ink, Februar 2012
978-3863960162


Das Vereinigte Europa im Jahr 2125 ist eine Welt der kompletten Überwachung. Das geschieht nur zum Besten der Bürger, sagt Kyrias Mutter, eine hochrangige Politikerin des perfekt gesteuerten Systems New Europe. Doch die 17-jährige Kyria möchte endlich erfahren, wie es ist, sich frei zu fühlen. Als sie in Reb, einem jungen Rebell aus dem Untergrund, einen Verbündeten findet, fliehen die beiden auf abenteuerliche Weise aus New Europe und gelangen in ein fernes Reservat. Dort haben sich die Menschen ein bäuerliches Leben wie in längst vergangenen Zeiten bewahrt. Doch schon bald sind die Verfolger Kyria und Reb auf der Spur. Und das ist nicht die einzige Gefahr, denn alle, die sich der Macht von New Europe entziehen, werden von künstlich ausgelösten Seuchen bedroht. Auch Kyria gerät in den Verdacht, die friedliebenden Menschen des Reservats mit einer Masernepidemie zu vernichten. Zum Glück hat Kyria Freunde an ihrer Seite – und einen jungen Rebellen, der ihr Herz berührt ...


Ich habe das Buch über Maddie Freeman bereits gelesen und fand daher einige weitere Berührungspunkte zum Buch über Kyria und Reb, die ich allerdings wegen möglichen Spoilern nicht nennen mag. Diejenigen, die Maddie ebenfalls gelesen haben, wissen bestimmt, was ich meine. Als ich heute die INK-Vorschau durchblättert habe, war ich richtig erschrocken über diese deutlichen Parallelen.

Dienstag, 6. Dezember 2011

Adventskalender 2011 – 06. Dezember

Die Schrift


Zum Nikolaustag habe ich Dir ein größeres Überthema rausgesucht: Die Schrift. Was ist Schrift überhaupt? Letztendlich werden durch sie Gedanken, Beschreibungen, Laute, Reden usw. bildlich in Form der Schrift auf einen Beschreibstoff (Tontafeln, Steine, Holztafeln, Wachstafeln, Papier, Papyrus, Pergament etc.) niedergeschrieben. Dazu wird im ersten Schritt die Information mit Hilfe eines festgelegten Zeichensystem verschlüsselt, dann auf einen Beschreibstoff niedergeschrieben, um dann im letzten Schritt von einem Leser dekodiert zu werden.


Vor der ersten Schrift wurde alles mündlich überliefert. Die Schriften, die sich dann entwickelten, waren sehr bildlich, wie die Hieroglyphen der Ägypter zeigen, doch mit der Zeit entwickelten sich Schriftsysteme, die mehr dazu verwendet wurden, einzelne Laute darzustellen. Das erste Alphabet entwarfen die Phönizier, etwa im 13. Jahrhundert vor Christus. Unsere heutige Schrift entwickelte sich übrigens aus den römischen Kapitalbuchstaben. Es gibt noch weitere, genauere Unterscheidungsmöglichkeiten, doch die sind Teil mehrerer anderer Türchen.

Montag, 5. Dezember 2011

Adventskalender 2011 – 05. Dezember

Das Spatium


Woher kommt eigentlich das Wort Spationieren? Schuldig fühlen sollten sich das Spatium, das beim Bleisatz verwendet wird. Das Spatium ist dort das Blindmaterial, das beim Wortzwischenraum das blinde, nicht zu bedruckende Material bildet. Nicht nur die Abstände zwischen den Wörtern können spationiert werden (um beispielsweise einen schönen Blocksatz zu erreichen), sondern auch der Raum zwischen den einzelnen Buchstaben kann mit Spatien versehen werden, um eine Sperrung zu erreichen (wie der Name des Kapitels S C H W E I G E N im Bild zeigt). War das Blindmaterial im Bleisatz noch greifbar, ist das Spatium heutzutage beim Setzen am Computer oft ein schmales Leerzeichen.

Sonntag, 4. Dezember 2011

Adventskalender 2011 – 04. Dezember

Blocksatz, Flattersatz, Mittelachsensatz


Der Blocksatz gehört zu einer der Möglichkeiten, wie ein Text ausgerichtet werden kann. Die Gestaltung wird Zeilenfall genannt. Beim Blocksatz werden die Wortzwischenräume so erweitert, dass jede Zeile gleich breit ist – nicht nur am Anfang, sondern auch am Ende. Ist der Blocksatz schlecht gesetzt und werden die Wörter zu großzügig getrennt, entstehen Löcher im Text. 

Beim Flattersatz hingegen bleiben die Abstände gleich, und je nachdem, wie der Text ausgerichtet ist (links-, rechtsbündig, axial), flattert eine Seite. Geht es um die Leserlichkeit, haben beide Ausrichtungen Vor- und Nachteile. Dadurch, dass beim Blocksatz jede Zeile gleich lang ist, führt das Auge immer dieselbe Bewegung durch und dieser Zeilenfall gewährleistet einen flüssigen Lesevorgang. Hinderlich sind lediglich die vermehrt auftretenden Worttrennungen. Der Flattersatz gewährleistet durch die gleich bleibenden Wortabstände ebenso ein schnelles Lesen, doch die Augenbewegung wird beim Sprung in die nächste Zeile durch die flatternden Enden gestört.

Als dritte Möglichkeit gibt es den Mittelachsensatz. Im Gegensatz zum Block- und Flattersatz ist der Mittelachsensatz axial angeordnet – er wird in der Mitte des Satzspiegels zentriert, flattert also sowohl nach links als auch nach rechts. In Ermangelung eines Beispiels ist dieser Textblock axial ausgerichtet. Beim Lesen wird Dir vielleicht aufgefallen sein, dass sich durch die unregelmäßigen Zeilenlängen der Rhythmus während des Lesens verändert hat. Häufig werden Gedichte zentriert gesetzt, bei längeren Texten leidet die Leserlichkeit dann doch zunehmend.

Samstag, 3. Dezember 2011

Adventskalender 2011 – 03. Dezember

Die Stege



Damals, in Zeiten den Hochdrucks, gab es in den Bereichen, in denen kein Text stand, verschiedene Stücke, die Blindmaterial hießen. Die größeren Stücke fanden sich zwischen dem Satzspiegel und dem Seitenrand und wurden als Stege bezeichnet. Je nach Position war es entweder ein Kopfsteg (freie Fläche befindet sich oben), ein Fußsteg (freie Fläche befindet sich unten), ein Bundsteg (freie Fläche befindet sich innen) oder ein Außensteg (freie Fläche befindet sich am äußeren Seitenrand).

Freitag, 2. Dezember 2011

Adventskalender 2011 – 02. Dezember

Die Kolumne


Wird ein Text zu einer Seite gestaltet, ist er in Kolumnen angelegt. Das Wort Kolumne stammt aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt »Säule«. Der Text kann ein- oder mehrspaltig sein. Vor allem in Zeitungen, Zeitschriften und Fachbüchern wird der Text in mehrere Kolumnen gesetzt, denn durch die geringe Zeilenlänge muss sich das Auge kaum von links nach rechts bewegen, sondern kann die Spalte senkrecht nach unten fahren. Dadurch verbessert sich die Lesbarkeit des Textes, und das Verständnis steigt. Je schmaler die Kolumne ist, desto schwieriger hat es der Layouter, einen gescheiten Blocksatz ohne Löcher hinzubekommen. Deshalb finde ich persönlich den Flattersatz an dieser Stelle wesentlich hübscher.

Donnerstag, 1. Dezember 2011

Adventskalender für Bücherfreunde

Hier entsteht wieder eine Sammelstelle für Adventskalender rund um das Thema Buch. Letztes Jahr habe ich noch wild alles in einen Topf geworfen, doch langsam entdecken die Verlage Facebook für sich, sodass ich dazu eine extra Rubrik anlegen werde. Viel Spaß beim Stöbern und wenn Du noch einen Geheimtipp hast: Bitte im Kommentar vermerken!


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Letzte Änderung: 13. Dezember 2011

Adventskalender 2011 – 01. Dezember

Der Satzspiegel



Jeder, der ein Buch aufschlägt, hat ihn erst einmal vor sich: Den Satzspiegel. Er umfasst die komplette Fläche, die auf einer Seite von einem Text und auch Bildern eingenommen wird. Schwieriger wird es, wenn es um die Zugehörigkeit weiterer Bestandteile geht, denn während die lebenden Kolumnentitel und die Fußnoten noch zum Satzspiegel zählen, gehören die Seitenzahl und die Marginalien nicht mehr dazu. Der Satzspiegel ist durch die Stege begrenzt, die die Freifläche zwischen Seitenrand und Text markieren. Die Position des Satzspiegels ist nicht an eine Norm gebunden, allerdings wird oft die Regel des Goldenen Schnitts bevorzugt.