Freitag, 18. November 2011

Testbericht E-Reader – IRiver Story HD

Zum Abschluss meiner kleinen Testserie für E-Book-Reader folgt nun nach dem PocketBook Pro 912 und dem Sony PRS-T1 der Bericht zum IRiver Story HD


Geprüft wurden die Lesegeräte von meinem Freund während der Frankfurter Buchmesse. Er hat dazu eigens zwei verschiedene PDF-Dateien mitgenommen (eine 100 Seiten lange, in Latex gesetzte Diplomarbeit und eine fette Powerpoint-Präsentation) und fragte, ob er sie zum Testen auf die Geräte spielen durfte. Solche Dateien sagen mehr über die Geschwindigkeit eines E-Readers aus als die einfachen, vielleicht sogar optimierten PDFs, die auf den Geräten gespeichert sind.

Eine ausführliche Fachberatung war leider nicht an jedem Stand möglich, so auch bei IRiver, da der Reader vom Barsortimenter KNV ausgestellt wurde und nicht von IRiver selbst. Deshalb fällt in dieser Serie insgesamt der Bericht von PocketBook sehr ausführlich aus, von IRiver und Sony nicht. Hätten KNV und libri jedoch geschultes Personal vor Ort gehabt, sehe die Gewichtung ganz anders aus. 


Erster Eindruck
Meinem Freund hat der IRiver Story HD auf dem ersten Blick sehr gut gefallen. Er hat nicht viel erwartet, aber obwohl das Gehäuse komplett aus Kunststoff ist, fühlt es sich sehr wertig an (ähnlich wie der Kindle). Im Gegensatz zum PocketBook Pro 912 oder zum Sony PRS-T1 hat der IRiver Story HD unterhalb des Displays eine Tastatur mit schmalen Tasten. Die Druckpunkte sind sehr gut, ebenso die Geschwindigkeit beim Blättern. Allerdings durfte Wortschatz auch hier seine eigenen Dateien testweise nicht aufspielen – daher bleibt der flotte Geschwindigkeitseindruck auch nur ein unbestätigter Eindruck.

Bedienung
Die Bedienung erfolgt ausschließlich über die Tastatur, da der IRiver Story HD über kein Touch-Display verfügt. Zusätzlich gibt es eine 5-Wege-Navigationstaste. Wortschatz ist aufgefallen, dass der Einschaltknopf etwas ungünstig liegt: Er befindet sich unten auf der Rückseite, sodass er die Befürchtung hat, eventuell irgendwo hängen zu bleiben, weil der Knopf etwas absteht. Auch beim Transport könnte das Gerät im Rucksack an- und ausgeschaltet werden.

Display
Genau wie der Sony PRS-T1 hat auch das Lesegerät von IRiver ein E-Pearl-Display, das nur sechs Zoll groß ist. Durch das Design des E-Readers wirkte das Display beim IRiver allerdings wesentlich größer. Trotz 16 Graustufen punktet der IRiver Story HD – wie der Name schon verrät – mit einer hohen Auflösung von 1024 x 768 Pixel. Das Lesevergnügen bei der hohen Auflösung wird zusätzlich durch ein flexibleres Zoomen als beispielsweise bei Sony gefördert.

Besonderheiten
Der IRiver Story HD glänzt vor allem durch sein hochauflösendes Display, das bislang alle Konkurrenten in den Schatten stellt. Außerdem liest er alle gängigen Formate, angefangen von EPub, PDF, txt bis hin zum jpg, gif, doc, ppt und weitere. Allerdings war es das auch schon mit den Besonderheiten, denn das Lesegerät von IRiver setzt nur auf die Lesefunktion – und ist somit das perfekte Einsteigergerät. Ein großer Negativpunkt ist, dass laut Rezensionen (noch) keine Volltextsuche möglich ist, weshalb die Tastatur eigentlich sinnlos ist. Zwar hat IRiver Versprechungen gemacht, dass die Volltextsuche nachgerüstet wird. Allerdings hat Wortschatz (als Moderator des größten deutschsprachigen iRiver-Forums) mit der Firma IRiver schon zu mp3-Player-Zeiten schlechte Erfahrungen gemacht, denn Versprechungen haben sie schon damals nicht eingehalten. Da die Volltextsuche nicht funktioniert, fragen wir uns beide bis heute, wofür die Tastatur (Ausnahme: Navigation) eigentlich gebraucht wird. Ideen? Vorschläge? Insgesamt soll der Akku 14.000 Seitenwechsel überdauern, auch mehr als andere Lesegeräte, die es auf die Hälfte schaffen. 


Fazit
Der IRiver Story HD ist ein Lesegerät, das sich sehr wertig anfühlt und auch vom Gewicht her sehr gut in der Hand liegt. Interessant ist auch die Möglichkeit, zusätzlich zum 2 GB-Speicher einen SD-Karten-Slot zur Verfügung zu haben (der mit bis zu 32 GB erweitert werden kann). Es bleibt abzuwarten, ob die Firma IRiver ihre Versprechungen einhalten wird.

1 Kommentar:

  1. Danke euch für die interessanten Testberichte. Mein Interesse an E-Books beschränkt sich vorläufig auf das Arbeiten mit Texten z.B. für die Uni. Das Pocket Book Pro scheint mir dahingehend am besten geeignet, allerdings kann man bei dem Preis auch schon bald zu einem Netbook greifen. Da mein Notebook langsam alt und gebrechlich wird, muss ich mal abwägen, ob ein E-Book Reader demnächst Sinn macht. Alles eher eine Frage der Finanzen. Als komfortabler (und letztlich auch kostensparender) Ersatz für die vielen Seiten, die wöchentlich ausgedruckt werden müssen, kann ich mir so ein Gerät sehr gut vorstellen. (Wobei ich nicht weiß, wie gut ich mit der Textarbeit [Notizen, Anstreichen usw.] an so einem Ding zurechtkäme.

    Viele Grüße

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