Mittwoch, 4. April 2012
Leipziger Buchmesse 2012 – Autoreninterviews
Der Freitag in Leipzig fing viel zu früh an. Obwohl ... meine Tage in Frankfurt begannen immer zwischen 8.30 und 8.50 Uhr, und so fand ich es umso erstaunlicher, dass in Leipzig der Einlass um 10 Uhr war. Ich fand mich plötzlich in einem stressigen Morgen wieder, obwohl ich rechtzeitig aufgestanden war und sogar genügend Zeit zum Frühstücken hatte. Doch dann rannte ich plötzlich zu Straßenbahn, rannte zum Pressezentrum, rannte zu den Pforten mit den Scannern, rannte durch die ersten Glasröhren, durch die gläserne Haupthalle in der Mitte, rannte an Besuchern, Verlegern, Autoren, Pressemenschen, Mangafiguren vorbei, rannte zu einer Abzweigung – Mist, falsche Abzweigung! – rannte zur nächsten Halle und stand plötzlich japsend mit der Videokamera vor dem ersten Termin. Fünf Minuten zu spät. Das Stativ in München.
Ich half bei zwei Interviews mit. Einmal bei der sehr netten, überraschend angenehm normal gebliebenen und herrlich frisch aussehenden Ursula Poznanski und einmal beim Altmeister und Herr der tausend Abschweifungen, Wladimir Kaminer. Letzteren wollte ich schon immer einmal mit eigenen Augen erleben, da ich nicht nur seine Kurzgeschichten gern gelesen sondern auch die Hörbücher grinsend gehört habe. Und er enttäuschte mich nicht, überlegte nach jeder gestellten Frage mindestens 20 Sekunden und ausdrucksloser Miene und holte dann mit einer Antwort aus, die einer Mythenmetzschen Abschweifung alle Ehre machte, bis einmal – vielleicht – sogar eine Antwort auf die Frage kam. Faszinierend!
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