Dienstag, 22. Februar 2011

Das Island-ABC zur Frankfurter Buchmesse 2011 – E

Ein kleiner Überblick gefällig, was für Autoren das Land Island hat? Mit allen Neuveröffentlichungen in Deutschland? Das habe ich für dich hier zusammengetragen. Und wunder dich nicht, dass ich die Schriftsteller nach ihrem Vornamen geordnet habe. Das ist in Island wohl so üblich, da die Menschen nur selten Familiennamen haben. Weitere Informationen gibt es unter dieser Website.

Eðvarð Ingólfsson (1960 geboren) absolvierte in Island ein Theologiestudium, arbeitete als Programmmacher beim staatlichen Rundfunk und war journalistisch tätig. Seit 1996 ist er als Pfarrer tätig und schreibt nebenbei Geschichten für Kinder und Jugendliche.

Eggert Þór Bernharðsson wurde 1958 geboren, studierte Geschichte und wurde Dozent in diesem Fachbereich. Er ist vor allem durch wissenschaftliche Aufsätze und Reportagen zum modernen Reykjavik bekannt geworden. Zwei Mal wurde er für den isländischen Literaturpreis nominiert.

Einar Benediktsson (1864–1940) ist ein Lyriker, der in Island als Einar Ben bekannt ist. Er studierte Jura und war Anwalt und Verwaltungsbeamter in der isländischen Hauptstadt, reiste viel und lebte auch einige Jahre im Ausland (England, Dänemark, Norwegen, Deutschland). Einar Benediktsson ist ein wichtiger Verleger, denn er gründete Islands erste Tageszeitung und war später an der Herausgabe weiterer Zeitungen beteiligt.

Einar Kárason (1955 geboren) ist ein isländischer Schriftsteller, der in Deutschland viele Veröffentlichungen hat. Er studierte Allgemeine Literaturgeschichte und bestreitet seinen Lebensunterhalt seit 1978 als Autor. Einar Kárason war aktiv im Isländischen Schriftstellerverband, im Verband Isländischer Künstler und im Reykjaviker Literaturfestival. Zunächst veröffentlichte er Gedichte in literarischen Zeitschriften, bevor 1981 sein erster Roman erschien. Sein bekanntestes Werk ist eine Trilogie über das Leben in den Barackensiedlungen der isländischen Hauptstadt, die in diesem Jahr neu aufgelegt werden: »Die Goldinsel«»Die Teufelsinsel« und »Das Gelobte Land« erscheinen am 9. Mai 2011 in neuer Aufmachung bei btb. Interessant wird für uns deutsche Leser der 21. Februar 2011, denn an diesem Tag erscheint bei btb der neue Roman »Versöhnung und Groll«, in dem es um die kriegerischen Zeiten Islands im 13. Jahrhundert geht. Der Roman ist mit dem Isländischen Literaturpreis ausgezeichnet worden. Außerdem gehören »Törichter Männer Rat« (Zsolnay Verlag, 1998), »Die isländische Mafia« (Zsolnay Verlag, 2001), »Feindesland« (btb, 2004) und »Sturmerprobt« (btb, 2007) zu seinen in Deutschland veröffentlichten Büchern.

Einar Már Guðmundsson (1954 geboren) studierte Geschichte und Vergleichender Literaturwissenschaft in Island und später an der Universität in Kopenhagen, veröffentlichte schon früh einen Lyrikband. Sein erster Roman erschien 1988 als »Die Ritter der runden Treppe« bei btb, in der der zehnjährige Jóhann Pétersson von seinen Erlebnissen in Reykjavik erzählt und den Tod eines Freundes verarbeiten muss. 1998 kam »Engel des Universums« bei btb auf den deutschen Markt, für den der Schriftsteller den Literaturpreis des Nordischen Rates erhielt. Das Buch wurde im Jahr 2000 verfilmt. »Fußspuren am Himmel« erschien im Jahr 2001 beim Verlag Carl Hanser. Diese veröffentlichten auch 2010 »Wie man ein Land in den Abgrund führt. Die Geschichte von Islands Ruin«, in dem Einar Már Guðmundsson die Politiker zur Rechenschaft zog, die nach der Finanzkrise für den drohenden Staatsbankrott in Island verantwortlich waren.

Einar Hjörleifsson Kvaran lebte von 1859 bis 1938 und ist ein isländischer Schriftsteller, der als Sohn eines Pfarrers aufwuchs. Zunächst studierte er Volkswirtschaft, ging dann aber nach Kanada und arbeitete dort als Journalist. Nach ersten Schreibversuchen erhielt er ein Stipendium von der isländischen Regierung und konnte sich ganz seinen Dramen und Romanen widmen.

Einar Heimisson, geboren 1966 in Island und gestorben 1998 in München, studierte Geschichte und verarbeitete sein Wissen in Bücher und Filme. »Ins Land des Winters« handelt von der Flucht eines jüdischen Paars nach Island während der Zeit des Dritten Reichs und erschien 2002 in Deutschland im Forum Verlag Leipzig.

Einar Örn Gunnarsson (1961 geboren) schreibt Kurzgeschichten und Romane. Zuvor studierte er Jura, arbeitete für eine Literaturzeitschrift und schrieb ein Theaterstück.

Eggert Ólafsson lebte von 1726 bis 1768 und war nicht nur ein Dichter, sondern auch ein Naturforscher, Philologe, Archäologe, Ökonom und Historiker – nicht verwunderlich also, dass er zu den Vertretern der Aufklärung gehörte. Gemeinsam mit Bjarni Pálsson reiste er durch das Land und beschrieb die Eindrücke von den Menschen, der Kultur und der Geschichte in einem Buch, dass 1772 veröffentlicht wurde – zunächst allerdings auf Dänisch, da die Dänische Krone die Reise finanziell unterstützte. Eine isländische Übersetzung erschien erst 1943.

Eiríkur Bergmann Einarsson (geboren 1969) ist ein Politikwissenschaftler, der auch als Journalist gearbeitet hat. In seinem Spezialgebiet widmet er sich den Verflechtungen Island mit der Außenwelt und den Hintergründen der isländischen Politik. Zu diesen Themen hat er zahlreiche wissenschaftliche Artikel publiziert. Sein erster Roman erschien 2005.

Eiríkur Guðmundsson, geboren im Jahr 1969, wirbelt in der Kulturszene Islands umher – und zwar als Redakteurs eines Kulturmagazins im Radio und als Schriftsteller, der in seinen Büchern seinen Berufsalltag verarbeitet.

Eiríkur Örn Norðdahl (1978 geboren) veröffentlichte zunächst zahlreiche Gedichtbände, bevor er seine ersten Romane publizierte. Er lebte in vielen Ländern (Schweden, Deutschland, im Nordwesten von Island), hatte wechselnde Berufe, blieb dem Schreiben aber in jeglicher Form treu. Er übersetzte literarische Werke ins Isländische (unter anderem den Lyriker Allen Ginsberg), schreib für Magazine, Zeitschriften, Zeitungen und Internetportale. Außerdem gehört Norðdahl zu den Gründungsmitgliedern des Nýhil-Verlags, die junge Autoren fördern wollen.


Elías Snæland Jónsson (1943 geboren) ist ein isländischer Journalist, der Theaterstücke und Drehbücher für Dokumentarfilme schrieb, aber auch Romane und Kinder- und Jugendbücher. Eins seiner Theaterstücke veröffentlichte der Bernd Bauer Verlag 1995 unter dem Titel »Vögel im Todeskampf“ – 1999 war die Erstaufführung in Dresden.

Die Kurzgeschichten von Elín Ebba Gunnarsdóttir (1953 geboren) schafften es als Sammlung im Jahr 2000 in die edition suhrkamp. »Jener Sommer in Island« erzählt die Geschichte einer Schriftstellerin, die zurück in ihre Heimat kehrt und Freunde besucht. Aus den Gesprächen entwickelt die Autorin zwölf Kurzgeschichten. Die gelernte Krankenschwester fing ein Literaturwissenschaftsstudium an. Seitdem hat sie Kurzgeschichten, Erzählungen und Gedichte veröffentlicht.

Elísabet Jökulsdóttir, 1958 geboren, hat schon viele Jobs gehabt. Nachdem sie als Verkäuferin, Model, Bau- und Lagerarbeiterin, Matrosin, Hausmeisterin, Journalistin und Hilfsregiesseurin gearbeitet hat, blieb sie dem Kreativen Schreiben treu und unterrichtet das Schreiben an Schulen. Nach ihrem ersten Gedichtband, der 1989 erschien, hat sie Romane, Kurzgeschichten und Theaterstücke geschrieben.

Eyrún Ýr Tryggvadóttir (1978 geboren) ist die Bibliotheksdirektorin der Stadt Húsavík, die im Norden von Island liegt und knapp 2300 Einwohner hat. 2004 erschien ihr erster Roman.

Eysteinn Björnsson, im Jahr 1942 geboren, studierte in Island und Irland Isländisch, Englisch, Geographie und englische Geschichte, unterrichtete und schrieb viel für Zeitungen und Zeitschriften. Er schrieb Drehbücher, Romane und Gedichtbände und betreute Rundfunk- und Fernsehsendungen.

Eyvindur P. Eiríksson (1935 geboren) studierte Dänisch und Englisch und unterrichtete, bevor er sich Zeit für sein schriftstellerisches Schaffen nahm. Er veröffentlichte Gedichtbände und Romane, von denen einer mit dem Literaturpreis Halldór Laxness ausgezeichnet und für den isländischen Literaturpreis nominiert wurde.

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