Mittwoch, 16. Februar 2011

Aus dem Alltag einer Buechereule – Februar 2011

Derzeit ist alles etwas schwierig. Da werden nachts um zwei Uhr noch fleißig Mails ins Datennirwana gejagt, achtseitige Leporellos entworfen und verworfen, bis die Zickzackfalz auch bis in die letzte Gehirnwindung einen Knoten gesponnen hat. Da müssen Termine gemeistert, Fotos bearbeitet, Bewerbungen geschrieben und Kontakte geknüpft werden. Da müssen Manuskripte gelesen, bewertet und abgelehnt werden. Und das alles neben dem normalen Universitätswahnsinn. Studenten haben es halt nicht immer einfach und gemütlich. Zum Glück sind bald Semesterferien – vielleicht werde ich dann (ganz eulenmäßig) ein paar Tage Schlaf nachholen können. Ein Blick in meinen Terminkalender gefällig? Gerne doch.

Am Wochenende und in den Tagen um mich herum flitze ich häufig auf Veranstaltungen mit meiner Canny durch die Gegend. Als freie Journalistin bei einer Lokalzeitung erlebt man vieles. Am Sonntag war es ein Fußball-Turnier der F1- und F2-Jugend, am Samstag ein Handballturnier für den Sportteil, am Montag ein romantisches Valentinskonzert mit Gitarre, Kerzenschein und Liebesgedichten in einer evangelischen Kirche, heute ein Wochenmarkt und die Einladung zum närrischen Heringsessen piepste heute hartnäckig in meinem Handy herum. Ich werde mich besonders auf einen Rundgang freuen, den ich bald terminieren werde: Durch ein Stadtarchiv.

Kurz vor der Leipziger Buchmesse laufen in bestimmt vielen Verlagen die Drucktermine für aktuelle Frühjahrstitel an. So auch in dem Lyrik-Verlag, in dem ich zwei Mal in der Woche aushelfe. Letzte Woche habe ich angefangen, drei Bücher zu setzen. Darunter ein leichtes, ein mittleres und ein ziemlich fieses Manuskript – fies bezogen auf die Typografie und nicht auf den Inhalt. Die Deadline ist am Montag in wenigen Tagen und bislang bin ich noch ganz gut im Zeitplan.

Nicht nur die Fertigstellung der Frühjahrstitel läuft im Moment auf Hochtouren, sondern auch das Drumherum. Das große Stichwort für mich sind derzeit Werbemittel. Aufkleber? Postkarten? Leporellos? Derzeit türmen sich die Aufträge. Nach den Entwürfen kommt das Setzen in einem Layoutprogramm, dann werden die Inhalte eingepflegt, die sehr oft erst angefordert werden müssen. Ab und an setze ich für einen anderen Verlag, für den ich auch arbeite, verschiedene Variationen. Nach der endgültigen Entscheidung folgen das Feintuning und die Textarbeit, bis die Daten irgendwann druckreif sind. Am Freitag werde ich einen quietschgrünen Aufkleber zum ersten Mal selbst sehen können und bin gespannt, ob die angeforderte Sonderfarbe gut getroffen worden ist. Ohne einen kalibrierten Bildschirm oder einen Pantone-Fächer ist dies immer etwas schwierig zu beurteilen.

Am Sonntag sitze ich (nach zwei Flohmarkt-Terminen für die Zeitung) in einer Buchhandlung, die in einer wunderschönen Jugendstil-Villa am Main gelegen ist und werde in der Jury zum Lesewettbewerb des Börsenverein des Deutschen Buchhandels sitzen. Bislang habe ich als Jurymitglied erst zwei Mal teilgenommen – allerdings auf der allerersten Ebene. Jetzt freue ich mich auf das kleine Finale, das da heißt: Kreisentscheid.

Ich bin derzeit am schwimmen, pendeln und balancieren, zwischen Studium, meinen Berufen und meinem Privatleben. Zum Glück beginnt nach dieser Woche die vorlesungsfreie Zeit für mich: Mit zwei Hausarbeiten, noch mehr Arbeit und einer interessanten Entwicklung, die sich für mich in Sachen Praktikum zu ergeben scheint und noch einen ganzen Rattenschwanz an Organisation hinter sich herziehen wird. Ich hoffe, du verzeihst mir deshalb meine unregelmäßigen Posts.

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