Mittwoch, 17. August 2011

Deutscher Buchpreis 2011 – Longlist

Seit zwei Woche habe ich das heutige Datum im Kopf und endlich, endlich, endlich ist sie nun online: Die Longlist des Deutschen Buchpreises 2011. Zwanzig Autoren und ihre Bücher, die alle potentielle Kandidaten auf den Buchpreis sind, der während der Frankfurter Buchmesse verliehen wird. Wie waren die ersten Reaktionen? Die einen bedauerten, dass zu wenig Independent-Verlage vertreten sind, die anderen bedauerten, dass viele herausragende, schon lange tätige Autoren fehlen, andere wiederum schimpften, dass zu wenig Debütanten vertreten sind. Doch wer schaffte es überhaupt auf die Longlist?

Volker Harry Altwasser: Letzte Fischer (Matthes & Seitz, September 2011)
Jan Brandt: Gegen die Welt (DuMont, August 2011)
Michael Buselmeier: Wunsiedel (Das Wunderhorn, März 2011)
Alex Capus: Léon und Louise (Hanser, Juli 2011)
Wilhelm Genazino: Wenn wir Tiere wären (Hanser März 2011)
Navid Kermani: Dein Name (Hanser: Augus 2011)
Esther Kinsky: Banatsko (Matthes & Seitz, Januar 2011)
Angelika Klüssendorf: Das Mädchen (KiWi, August 2011)
Doris Knecht: Gruber geht (Rowohlt, März 2011)
Peter Kurzeck: Vorabend (Stroemfeld, März 2011)
Ludwig Laher: Verfahren (Haymon, Februar 2011)
Sibylle Lewitscharoff: Blumenberg (Suhrkamp, September 2011)
Thomas Melle: Sickster (Rowohlt, September 2011)
Klaus Modick: Sunset (Eichborn, März 2011)
Astrid Rosenfeld: Adams Erbe (Diogenes Februar 2011)
Eugen Ruge: In Zeiten des abnehmenden Lichts (Rowohlt, September 2011)
Judith Schalansky: Der Hals der Giraffe (Suhrkamp, September 2011)
Jens Steiner: Hasenleben (Dörlemann, Februar 2011)
Marlene Streeruwitz: Die Schmerzmacherin. (S. Fischer, September 2011)
Antje Rávic Strubel: Sturz der Tage in die Nacht (S. Fischer, August 2011)

Ich war gerade im Verlag, als die Liste online ging, und so diskutierten und analysierten wir die Nominierten gleich. Als erstes fällt natürlich die Doppelnominierung des Independent-Verlages Matthes & Seitz auf. Letztes Jahr habe ich die Jungs auf dem LCB in Berlin am Wannsee erlebt, die so einen sympathischen Eindruck bei mir hinterlassen haben, dass ich mich über die Nominierung umso mehr gefreut habe. Und überhaupt sind viele bekannte Indie-Verlage auf der Longlist vertreten, was mich nach der Diskussion im letzten Jahr sehr gefreut hat.

Aus den 198 Einreichungen hat die Jury eine solide Mischung ausgewählt. Ich freue mich schon auf die Kurzzusammenfassung aller Titel im Börsenblatt, die ich letztes Jahr sehr gut fand. Auf dem ersten Blick bleibt die Longlist leider für mich nur solide und mir fehlt die Exotik vom letzten Jahr, aber wie gesagt: Eine oberflächliche Meinung noch vor der ersten ernsten Auseinandersetzung. Immerhin hat es Peter Kurzeck (Stroemfeld) auf die Longlist geschafft. Er galt bei uns im Verlag als heißer Kandidat. Ebenso freut es mich für Klaus Modick, gerade weil er auch im Eichborn-Verlag erschienen ist.

Am 14. September (Mittwoch) geht es in die nächste Runde: Aus allen Titeln der Longlist werden sechs für die finale Shortlist ausgewählt. Der Sieger erhält am 10. Oktober zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse ein Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro. Nähere Informationen gibt es auf der Seite des Deutschen Buchpreises. Auf libreka! stehen kostenlose Auszüge der nominierten Roman zum Download bereit. Das Lesebuch zur Longlist Deutscher Buchpreis 2011 mit Leseproben und Interviews gibt es ab nächster Woche in vielen Buchhandlungen. Außerdem gibt es in vielen deutschen Städten ein Blinde-Date mit den nominierten Autoren.

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