Die Jungen Verlagsmenschen und die Verlage der Zukunft boten während der Messe zwei Führungen an, die sich mit dem Berufseinstieg in die Buchbranche beschäftigten. Wie war das eigentlich nach der Ausbildung oder nach dem Studium? War es schwer, eine Stelle zu finden und auch zu bleiben? Diesen und vielen weiteren Frage stellten sich viele Volontäre und Berufseinsteiger verschiedener Verlage.
Eigentlich war ursprünglich nur eine Führung geplant. Aber weil der Andrang so groß war, boten die Jungen Verlagsmenschen und die Verlage der Zukunft kurzerhand zwei Führungen an. Am letzten Fachbesuchertag machten die Gruppen Halt bei den Ständen vom Wallstein Verlag, dem Unionsverlag, dem Oldenbourg Verlag, dem Mediacampus Frankfurt und dem Aufbau Verlag. Die zweite Führung besuchte den Gmeiner Verlag, Kein & Aber, den Beuth Verlag, UTB und Piper.
Die Organisatoren haben bei der Auswahl auf die Vielfalt geachtet, sodass die Teilnehmer neben kleinen Verlagshäusern auch große Konzerne kennen lernten. Zudem waren sie nicht nur mit reinen Publikumsverlagen konfrontiert sondern auch mit vielen Fachbuchverlagen. Neben diesen Kriterien spielten auch die interviewten Berufseinsteiger eine Rolle und die Abteilungen, in denen sie arbeiteten. Die Auswahl spiegelte die verschiedenen Möglichkeiten wieder, die Berufseinsteiger derzeit haben.
So zum Beispiel Sven Lang, der beim Gmeiner Verlag mittlerweile die Lektoratsassistenz übernommen hat. „Ich hab Glück gehabt“, schloss er nach einem kurzen Umriss seiner Biografie. Nachdem er den Bachelor gemacht hat, bewarb er sich und wurde genommen. Vor dem Studium war er in der Buchhandlung, als Praktikant war er bei Kosmos gewesen. Den Master fand er zu theoretisch, weshalb er sich lieber bewarb. Die Teilnehmer waren an ihm besonders interessiert, denn nach der Einführung der neuen Studienabschlüssen stellen sich viele die Frage, ob es sich lohnt, nach dem Bachelor den Master anzuhängen. Ich selbst habe mit ihm von zwei Bachelor-Studenten gehört, denen das gelungen ist. Ich finde die Entwicklungen spannend, denn als Magisterstudent kenne ich nur das Grund- und Hauptstudium, das zeitlich vergleichbar ist. Früher hieß es noch, dass Verlage Praktikanten haben möchten, die mindestens das Grundstudium abgeschlossen haben. Heute nehmen sie Bachelorabsolventen als Volontäre auf. So ändern sich die Zeiten.
Ein wenig turbulenter ist der Arbeitsalltag von Sina Schulze, die nicht nur beim Beuth Verlag arbeitet, sondern berufsbegleitend ihren Bachelor auf dem Mediacampus Frankfurt macht. Die Doppelbelastung ist da, aber der Praxisbezug entschädigte sie für den Stress. Sie seien eine kleine Gruppe mit fünfzehn Leuten, verriet sie und lobte die gute Betreuung durch die Praxislehrer. Beim letzten Halt löcherten die Teilnehmer Katharina Scholz mit Fragen. Im Studium in Leipzig hat sie sich auf die Verlagswirtschaft spezialisiert und schrieb ihre Diplomarbeit in Kooperation mit Droemer Knaur, arbeitete anschließend – als ehemalige Buchhändlerin – im Vertrieb bei Random House, bevor sie beim Piper Verlag landete.
Für alle Interessierten, die ebenfalls über einen Berufseinstieg in die Buchbranche nachdenken, empfehle ich einen genauen Blick auf die Karriereplattform BuchKarriere – Dein Platz in der Buchbranche. Dort geben vor allem die vielen Interviews mit Arbeitgebern und die Erfahrungsberichte von Berufseinsteigern ein genaues Bild ab, wie das Arbeiten mit Büchern wirklich ist.
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