Montag, 19. November 2012

Buchmesse 2012 – Interview mit Jeff Kinney


In meinem Leben habe ich schon unendlich viele Leute interviewt. Da ich nebenbei seit zehn Jahren für einige Lokalzeitungen arbeite, habe ich schon vieles erlebt und mit noch mehr Menschen gesprochen, auch mehrmals auf Französisch. Mein Englisch konnte ich nun zum ersten Mal auf der Frankfurter Buchmesse ausprobieren, bei einem Interview mit dem Schriftsteller Jeff Kinney. 


Wem der Name nichts sagt, muss sich nicht erschrecken, denn seine Bücher sind es, die die Welt der jungen Leser im Sturm erobert hat: Die lustige Tagebücher von Greg, von denen es inzwischen schon drei Verfilmungen gibt. Am 23. November erscheint in Deutschland der siebte Greg-Band.


Wie kam er nun auf die Idee, so einen Charakter wie Greg zu entwickeln? War er als Kind etwa selbst so? Auf diese Frage lachte der sympathische Amerikaner und räumte ein: Ja, einige Szenen seien seiner Kindheit entlehnt, doch Greg sei auf alle Fälle eine bad version von ihm selbst, denn er erlebt viel schlimmere und chaotischere Abenteuer als Jeff Kinney sie jemals erlebt hat. Und mit Fregley, dem verrückten Nachbarsjungen, wollte Kinney einen Charakter schaffen, der anders ist und sich stark von den anderen Kindern unterscheidet. Letztendlich finden aber wohl auch viele Erwachsene, dass die meisten Kinder wie Fregley sind. Das macht die Spiegelung besonders lustig, denn gerade Kinder finden ihn wirklich merkwürdig.


Ganz entgegen den Gerüchten, dass der siebte Greg-Band das letzte Buch werden soll, berichtete Kinney, dass er derzeit schon am achten Band arbeitet und noch viele Ideen für weitere Bücher hat. Im siebten Buch, das am 23. November 2012 erscheinen wird, muss Greg eine Tanzpartnerin für den Schulball finden. Kinney hat verraten, dass Greg sich seine Chancen bei jedem Mädchen der Schule vermasseln wird.


Kinney selbst ist zum zweiten Mal in Deutschland. Bislang hat er Frankfurt, Köln, Berlin und Hamburg gesehen. Er erzählte, dass er sich sehr auf das Treffen mit den deutschen Fans freut, denn er hatte bislang keine Gelegenheit, welche kennen lernen zu dürfen. Er konnte es gar nicht glauben, dass ihn viele Besucher am Stand von Bastei Lübbe erkannt haben und lieber zu ihm als zu Sky du Mont stürmten.Geduldig zeichnete er mir mit einem Kugelschreiber einen Greg und malte akribisch genau den Mund aus. Als er fertig war, schüttelte er kritisch den Kopf und meinte, nein, das könne er so nicht lassen, die Hose muss auch noch ausgemalt werden. Im Anschluss hat er viele Greg-Bücher signiert und mit Mannis verziert. Ein echt toller Autor, der trotz so vieler verkaufter Bücher herrlich normal geblieben ist.

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