Dienstag, 21. Dezember 2010

Adventskalender 2010 – 21. Dezember

Buchschließen


Staub und Licht – das waren früher die größten Feinde von Büchern. Feuchtigkeit zählt zwar dazu, aber Schließen können ein Buch davor nicht bewahren. Wie kam es dazu, dass sich Buchschließen entwickelten? Damals waren der Buchblock und der Einband am Rücken fest miteinander verbunden. Die Folge waren Spannungen, die trotz der schweren Holzeinbände dafür sorgten, dass die Bücher nicht richtig geschlossen werden konnten. So entwickelten sich die Buchschließen aus Metall, die das Eindringen von Staub und Licht verhinderten. In Europa lag die Schließe am vorderen Schnitt und wurde durch Leder und Stoff ersetzt, als der Einband durch Pappe ersetzt wurde. Ab dem 16. Jahrhundert wurden Bücher stehend gelagert, sodass die Buchschließen eher hinderlich waren. Zusammen mit den Beschlägen verschwanden sie. In der Neuzeit kommen sie immer mal wieder zum Einsatz, wenn bibliophile Bücher bedruckt werden, die Schließen als dekoratives Element verwenden. Auch Gebetsbücher, die auf Reisen mitgenommen werden, bekommen ab und an Buchschließen – und Tagebücher. Hier allerdings eher, um die aufgeschriebenen Geheimnisse vor fremden Blicken zu schützen.

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