Dienstag, 7. Dezember 2010

Weihnachten 2010 – Mein Wunschzettel

Bücher, Kleider, Spielsachen und Lebensmittel gehören zu den Präsenten, die am häufigsten unter dem Weihnachtsbaum landen. Genauer noch: Mehr als die Hälfte der Deutschen (58 Prozent) will Bücher, Geld oder Gutscheine verschenken. Zu diesem Ergebnis kam eine repräsentative Studie der Unternehmensberatung Ernst & Young in Stuttgart.

Auf meinem Wunschzettel sieht es in diesem Jahr ähnlich aus. Von meinen Eltern bekomme ich einen neuen Laptop-Rucksack von Crumpler, und aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es eine Anschaffung für das Leben ist. Marry your Bag, right?

Und sonst? Ich habe mich über Fotokram und Schmuck gefreut. Da ich mir in diesem Jahr fototechnisch einige Wünsche erfüllt habe und Pandoras neue Kollektion nicht meinem Geschmack entspricht, bleiben nur noch Bücher übrig. Und zwar was für welche!

»Fotografie für Journalisten« von Kay-Christian Heine (O'Reilly) steht ganz oben auf der Liste. Ich meine – großes Gottchen! – hat jemand meine stillen Gebete erhört? Jedes Mal, wenn ich ein normales Grundlagenkurs wälze, haben die Leute Zeit, Lichtstrahler aufzusetzen. Und Mischlicht? Gibt's nicht! Kirche? Mit Stativ kein Problem. Solche weltfremde Ansichten bringen einen Zeitungsfotografen nicht mal vor die Tür. Ich bin fast vom Stuhl gefallen, als der Verlag diese Neuerscheinung auf Facebook gezeigt hat. Dankeschön-dankeschön-dankeschön! Endlich mal ein Thema, das es wirklich noch nicht gibt und das 100-prozentig auf meine Bedürfnisse abgestimmt ist.

Danach folgen weitere Bücher aus dem Verlag. Es ist wirklich ganz schlimm, wenn man denen auf Facebook oder Twitter folgt, da die mit Fotos und frechen Kommentaren nicht geizen. Der Verlag hat eine neue Reihe über die neuen CS5-Adobe-Produkte gestartet – und hier kann ich wieder nur rumjammern: Ach Gottchen! So viele Bücher, und ich hab so wenig Geld. Photoshop und Flash sind schon erschienen, InDesign kommt vor Weihnachten heraus. Und ich kann mich wirklich nicht entscheiden, muss es aber wohl, da die Bücher 39,90 Euro kosten. Dürfen sie aber auch, schließlich sind sie dick und sehen nach ziemlich viel Farbe, Illustrationen und Grafiken aus. Ich hab mich zunächst für das Flash-Buch entschieden, da ich mich demnächst mit dem Gebiet auseinandersetzen möchte.

Nun aber weg von den bösen O'Reillys und hin zu Roberto Bolaño und seinem Roman »2666« (Hanser). Mag ich haben, will ich haben, trotz der schlechten Sexszene aus der Buchmessen-FAZ. Da der Roman dick und somit teuer ist, landet er als erster Belletristik-Titel auf meiner Weihnachts-Wunsch-Liste.

Vielleicht wird Bolaños Wälzer einmal ein Klassiker, »Anna Karenina« von Leo Tolstoi ist es schon. Und wegen des Tolstoi-Jahres landet die Patmos-Ausgabe auch auf meiner Wunschliste. Und weil T. ihn mir empfohlen hat.

Wie oft bin ich dieses Jahr nur um dieses Buch herumgeschlichen? Ungezählte Stunden und ich weiß ehrlich gesagt immer noch nicht, wieso ich mir »Jahrestage: Aus dem Leben von Gesine Cresspahl« von Uwe Johnson nicht mitgenommen habe. Ich weiß es wirklich nicht. Die neue, einbändige Ausgabe vom Suhrkamp-Verlag finde ich zum Sterben schön. Daher auch: ein Listenplatz!

In den letzten Wochen bin ich immer häufiger über »Natürliche Mängel« von Thomas Pynchon gestolpert. Die Einbandgestaltung ist wunderschön und Pynchon interessiert mich als Autor schon wesentlich länger. In diesem Jahr ist bereits »Mason & Dixon« in meinem Einkaufskorb gelandet, nun vielleicht auch der neue Roman?

»Bücher machen: Ein Handbuch für Lektoren und Redakteure« ist ein Buch aus dem Bramann-Verlag, das ich schon länger im Auge behalte. Aber je länger ich das Buch von Michael Schickerling und Birgit Menche betrachte, desto weniger ändert sich der Preis: 40 Euro. So gemein. So interessant. So verführerisch. Ich spare.

Sein erster Roman hat mich überwältigt, sein zweiter ernüchtert und sein drittes Werk liegt noch auf meinem Stapel ungelesener Bücher: Carlos Ruiz Zafón. Trotzdem lächelt mich sein letztes Werk »Der Mitternachtspalast« sehr stark an. Vielleicht wird er es ja unter den Weihnachtsbaum schaffen? Vorzugsweise unter meinen?

Das Jahr 2009 war auch das Jahr von »Unendlicher Spaß: Infinite Jest« von David Foster Wallace und dem Übersetzer Ulrich Blumenbach. Diesen Roman möchte ich auch unbedingt lesen, da kein Satz aus den 1646 Seiten zuviel sein soll. Sowas möchte ich unbedingt miterleben.

Das ist meine Weihnachts-Wunsch-Liste 2010. Und wie sieht es bei dir aus, lieber Leser? Ich bin gespannt, über was für Bücher du dich freuen würdest.

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