Für diese Serie, die sich mit der Geschichte des Kinder- und Jugendbuchs beschäftigt, möchte ich auf ein besonderes Beispiel eingehen, das am Anfang des letzten Jahrhunderts zu einem Bestseller wurde und auch heute noch jedem ein Begriff sein dürfte: »Die Biene Maja und ihre Abenteuer« erschien 1912. Bis 1922 verkaufte der Autor Waldemar Bonsels über eine halbe Millionen Exemplare seines Romans und gehörte damit zu den meistgelesenen deutschen Schriftstellern dieser Zeit. Der Erfolg kam vielleicht durch die verschiedenen Interpretationen, an denen sich die Rezipienten nur allzu gerne bedienten und sie ihren Bedürfnissen, Sehnsüchten und Wünschen anpassten. In der bürgerlichen Jugendbewegung sprach der Aspekt der Naturalisierung die Leser an. Nach dem Ersten Weltkrieg war es das Bestreben nach Sicherheit, das durch das geordnete Leben im Bienenstock dargestellt wurde. Freiheit, Abenteuer und Patriotismus sorgten dafür, dass die Biene ein Erfolg blieb. Bis 1939 erreichte das Buch eine Auflage von 5,6 Millionen.
Wer das Original heute liest, wird vielleicht erstaunt sein, denn vor allem meiner Generation ist die Biene Maja nur durch den japanisch-österreichischen Trickfilm bekannt, der den Urstoff stark verharmlost.
Wer das Original heute liest, wird vielleicht erstaunt sein, denn vor allem meiner Generation ist die Biene Maja nur durch den japanisch-österreichischen Trickfilm bekannt, der den Urstoff stark verharmlost.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen