Mittwoch, 3. November 2010

Bücherseiten im Netz: neuebuecher.de


Über Twitter bin ich auf eine Website gestoßen, die ich als Projekt sehr spannend finde. Nun teste ich sie gerade ausgiebig und möchte dir, mein lieber Leser, meine Erfahrungen nicht vorenthalten. Es geht um die Website NeueBuecher.de

Worum geht es? Zunächst um eine spannende Idee. Die Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels GmbH (MVB) hat ein Portal entwickelt, das alle Neuerscheinungen auflistet, die im »Verzeichnis Lieferbarer Bücher« (VLB) stehen. Der Zeitraum lässt sich in der Suchfunktion auf drei Monate vor bzw. nach dem Erscheinen des neuen Titels eingrenzen. Praktisch ist außerdem, dass die Suchfunktion in verschiedene Genres unterteilt werden kann.


Die Übersichtsseite ist sehr schlicht und gut strukturiert. Als neuer Nutzer fand ich mich sofort zurecht und freute mich über ein sehr intuitives Konzept. Das Logo verweist sofort auf den Börsenverein des Deutschen Buchhandels und hat einen hohen Wiedererkennungswert.
Im Suchfeld hat man die Möglichkeit, sofort gezielt nach einem Titel, Stichwort oder Autor zu suchen oder entscheidet sich zunächst nur für ein Genre. Leider klappt das Auswahlfeld nicht zu, nachdem man sich für ein Suchkriterium entschieden hat. Ebenfalls schade ist, dass der Zeitraum nicht gespeichert wird. Bei jeder neuen Suchanfrage stellt sich automatisch »Letzte und nächste 3 Monate« (wieso eigentlich nicht »LetzteN und nächsteN DREI Monate«?) ein.
Hat man sich für ein Genre entschieden, werden die Neuerscheinungen alphabetisch sortiert. Eine andere Sortierfunktion gibt es leider nicht. Dafür kann man bei Gefallen sofort ein Knöpfchen drücken: »Gefällt mir!« Was an Facebook erinnert, bleibt aber bei neuebuecher.de und wird nicht weitergeleitet. Dieses Däumchen nach oben dient lediglich dazu, anderen Suchern ein Signal zu geben, dass das Buch beachtet und für gut gefunden wurde. Die Social Bookmarks (Facebook, twitter, delicious und E-Mail) befinden sich direkt unter den Details der Einzeltiteln, ebenso der Button für die Merkliste.
Zwar ist neuebuecher.de eine reine Informationsplattform, aber ein Link zur MVB-Verkaufsplattform buchhandel.de neben dem ausgewählten Titel darf natürlich nicht fehlen.
Die Menge und Vollständigkeit der Informationen finde ich etwas merkwürdig gelöst. Sowohl neuebuecher.de als auch buchhandel.de beziehen ihre Informationen aus dem VLB, aber viele Titel auf dem Informationskanal haben keine Coverbild, auf dem Verkaufskanal hingegen schon. Merkwürdig. Ärgerlich finde ich diesen Umstand besonders in der Kategorie »Non-Books«. Wenn mir spannende Angaben gemacht werden, kann ich mir unter den Produkten ohne Bildern meistens nichts vorstellen (Ist der Fächer nun grün oder blau, groß oder klein?). Erst wenn ich der Verlinkung auf buchhandel.de folge, wird mir das Produkt mit einem Bild schmackhaft gemacht. Sehr Merkwürdig. In der Kategorie »Non-Books« ist mir zum ersten Mal aufgefallen, dass viele falsche Produkte aufgelistet sind. Gehören hier wirklich ein Handbuch zum Bauauftrag oder ein erotischer Roman hinein? In anderen Kategorien ist mir das nicht aufgefallen.


Es gibt die Möglichkeit, sich kostenlos auf neuebuecher.de zu registrieren. Dadurch habe ich die Möglichkeit, meine Startseite individuell auf meine Bedürfnisse anzupassen und kann mir beispielsweise nur Krimis oder Kinderbücher anzeigen lassen. Unter dem eigenen Profil kann man sich sogar durch die einzelnen Warengruppen klicken und wirklich sehr genau definieren, ob man wirklich Aphorismen, Briefe und Tagebücher oder doch lieber nur Hauptwerk vor 1945 und Essays, Feuilleton, Literaturkritik, Interviews haben möchte. Wahnsinn.


Außerdem kann ich Newsletter oder RSS-Feeds (insgesamt jeweils maximal zehn Stück) abonnieren, die meine gewünschten Kategorien oder Suchbegriffe enthalten. Eine Mail kann täglich, wöchentlich oder monatlich erscheinen und sich beispielsweise nur auf ein bestimmtes Medium (DVD, Kalender, E-Book, Hörbuch, etc.) beziehen. Äußerst praktisch. Dadurch entfällt auch der mysteriöse Zustand, dass es zwar »Non-Books« als Suchkategorie gibt, hier in der Aufzählung aber erst unter den Formaten auftaucht. Interessant ist die Idee, die Suchfunktion auf einen Verlag zu begrenzen. Bei diesen Auswahlmöglichkeiten sind den Suchenden wirklich keine Grenzen gesetzt. Ob die Anzahl von maximal zehn Newslettern vielleicht zu wenig sein könnte, kann ich selbst noch nicht einschätzen.
Demnächst werden Widgets für die eigene Website erstellt. Darauf bin ich sehr gespannt. Angemeldete Mitglieder können die Bücher bewerten und kommentieren und sich selbst eine Merkliste anlegen, die ausgedruckt werden kann.

Insgesamt hat die Seite kleine Schwächen (fehlende Bilder, falsche Zuordnungen), ist aber sonst funktionell und sehr individualisierbar. Sie ist übersichtlich und bietet sehr praktische Funktionen (Newsletter). Toll wäre natürlich, wenn beispielsweise Verlage die Möglichkeit hätten, selbstständig z.B. Buchtrailer oder Leseproben einzubinden. Ich werde die Plattform auf alle Fälle im Auge behalten.

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