Montag, 11. Oktober 2010
Buchmesse 2010 – Der Buchmarkt im Jahr 2020
Experten und der Branchennachwuchs diskutierten auf der Frankfurter Buchmesse über den aktuellen Buchmarkt in Deutschland. Doch wie sehen sie die Zukunft des Buchhandels, beispielsweise für das Jahr 2020?
»Um 18.30 Uhr werde ich meine Buchhandlung schließen. Alles fährt sich selbst herunter und ein Weinkeller öffnet sich aus dem Boden für die ganze Belegschaft. So einen Feierabend will ich im Jahr 2020 erleben.«
(Viola Taube von der gleichnamigen Buchhandlung)
»Der Buchmarkt wird schrumpfen, sowohl bei den kleinen, als auch bei den großen Sortimentern. Wer jetzt wirtschaftlich nicht gut aufgestellt ist, wird große Probleme haben. Eine wichtige Aufgabe wird es sein, den Online- und stationären Buchhandel zusammen zu bringen. Schon jetzt hat die Online-Bestellung das Telefon abgelöst und die Kunden wollen ihre Ware nur noch im Handel abholen. Nun fragt sich nur, wie man die Klaviatur stellen muss.«
(Heinrich Riethmüller, Geschäftsführer der Osianderschen Buchhandlung und Vorsitzender des Sortimenter-Ausschusses und Mitglied des Vorstands des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.)
»Ich finde die Schwarzmalerei für den Buchhandel nicht gut. Vor allem der qualifizierter Nachwuchs wird für den Markt in Zukunft sehr wichtig werden und da ist es eher problematisch, wenn kleine Buchhandlungen nicht ausbilden können oder wollen. Besonders wichtig ist die Fortbildung, doch leider sind viele Seminare für Auszubildende zu teuer – hier gibt es einigen Nachholbedarf. Und natürlich wird eine kleine Buchhandlung niemals eine Konkurrenz zu Amazon bilden können, aber sie sollten im Netz immerhin präsent sein.«
(Michelle Jelting, Auszubildende im Barsortiment Könemann)
»Ein Weinkeller würde mir auch Spaß machen. Generell sollte der Spaß im Mittelpunkt stehen. Ein weiteres Schlüsselwort wird Feedback sind. Natürlich mag lebenslanges Lernen etwas abgedroschen klingen, aber in Zukunft wird dies selbstverständlich sein und der Dialog zwischen den verschiedenen Generationen wird in den Vordergrund rücken. Denn nur durch einen Austausch werden sie voneinander lernen.«
Johannes-Christoph Beck (Auszubildender bei der Osianderschen Buchhandlung)
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