Donnerstag, 7. Oktober 2010
Buchmesse 2010 – Kooperationspartner oder Wettbewerber?
Auf der Frankfurter Buchmesse raunt es von allen Seiten auf die Fachbesucher ein: Digitalisierung, neue Vertriebswege, E-Books, Urheberrechte. Es sind Schlagwörter, die manchen Verleger die Stirn kräuseln lassen, andere Branchen hingegen wittern das große Geschäft. In einer Diskussionsrunde wurde das neue Vertriebsmodell von Google Editions kritisch begutachtet.
Anabella Weisl (Google Editions, München) stellte das Konzept vor. Im Mittelpunkt steht die Möglichkeit, Bücher online lesen zu können. Der Nutzer kauft das E-Book allerdings nicht, sondern erwirbt die Zugangsrechte für die komplette Datei, die in seiner virtuellen, persönlichen Bibliothek liegt. Er entscheidet dabei selbst, ob er das E-Book bei Google oder einem Händler seiner Wahl kauft. »Wir wollen den Nutzern diese Option lassen, denn schließlich wählt er sich nicht nur den Händler aus, sondern auch den Service«, erklärte Weisl.
Bereits hier kann der neue Vertriebsweg, der von den Verlagen erst erschlossen werden muss, problematisch werden. Die Möglichkeit, die Bücher online lesen zu können, schreckt viele Verlage ab und treibt sie zum umstrittenen Kopierschutz. Weisl betonte, dass das Programm offen für neue Inhalte sei: »Es ist eine effiziente Vertriebsmöglichkeit, eine einfache Schnittstelle und eine große Chance für die Verlage.«
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