Freitag, 8. Oktober 2010

Buchmesse 2010 – Zweiter Tag, zweiter Blick


Zweiter Tag. Ich habe es einmal gewagt, für zehn Uhr auf das Messegelände zu reisen. Die S-Bahn war leer, ebenso die A3, auf der es sich jetzt gut fahren ließ. Lediglich in der Straßenbahn war es ein wenig voller. Nachdem die Türen zufielen, waren fast alle Sitzplätze belegt.


Eingang? Leer. Kassenraum? Leer. Publikum? Übersichtlich. Langsam fing ich an, mir Sorgen um meine Messe zu machen. Als ich die ersten Hallen erreichte, vergaß ich den Gedanken rasch. Das Messegelände hatte die Menschenmassen anscheinend zum größten Ansturm direkt nach der Eröffnung der Kassen aufgesogen wie ein gigantischer Bücherratten- oder Leseeulenschwamm und bunkerte sie alle in den Gängen und Ständen der Hallen.


Auf den Rolltreppen herrschte wieder dichtes Gedränge und auf den mittleren Ebenen traten sich die Menschen wie gewöhnlich wieder in die Hacken, weil sie die Kurven zur nächsten Treppe zu eng nahmen. Die Sitztreppen vor den Cafés waren wieder dicht gefüllt mit »Coffey to go« schlürfenden Besuchern, die ihn lieber »Coffey to sit down« schlürften.


Ungewöhnlich viel Betrieb herrschte während den Vorträgen. In Hall 4.2, in der ich wahrscheinlich noch nie in meinem Leben gewesen bin, stapelten sich knapp zwei Dutzend Zuschauer vor einer ein Quadratmeter großen Barracke, um sich etwas über XML erklären zu lassen. Überall standen verzückt dreinblickende Kameramänner herum, die die Menschenmassen filmten.


All die Menschen, die am Mittwoch zu Hause geblieben sind, brachten am Donnerstag noch ihre Freunde, Verwandten und Kollegen mit. Endlich kam wieder Leben in die drögen Verkaufs- und Beratungsgespräche und endlich stellte sich bei mir das vertraute Messegefühl ein. Ich bin gespannt, was die Publikumstage am Wochenende ergeben werden.

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